Sehr geehrter Herr Scheuer,
wussten Sie,
* dass inzwischen an jeder zweiten CNG-Tankstelle in Bayern regional erzeugtes Biogas angeboten wird (https://www.presseportal.de/pm/128622/4536040)?
* dass Biogas-Wirte selber CNG-Tankstellen eröffnen können (http://www.energiehof-weitenau.de/biogastankstelle/)?
* dass demnächst ein mit Biogas betriebener Traktor in Serie geht, ein weiterer Schritt in Richtung Energie-Autarkie der Landwirte (https://www.cng-mobility.ch/beitrag/power-aus-der-natur-fuer-die-natur/)
* dass mit Biogas betriebene Autos nicht nur für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt besser sind als batterie-elektrische (https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/cce/2019/klimabilanz-kosten-potenziale-antriebe-pkw-lkw.pdf)?
* dass diese Technologie den Auto-Ländern Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen einen einschneidenden Strukturwandel ersparen könnte (man schaue nach NRW und Saarland um zu verstehen, was ein Strukturwandel auch noch nach Jahrzehnten bedeutet)?
* das ausgerechnet diese Technologie vor dem AUS steht (https://www.sueddeutsche.de/auto/vw-erdgas-wasserstoff-auto-1.4828592)?
Eines ist klar: Steigt VW aus der CNG-Technologie aus, kaufen noch weniger Leute ein CNG-Auto. Damit werden CNG-Tankstellen zunehmend unrentabel und damit wird das CNG-Tankstellen-Netz immer dünner. Das verunsichert noch mehr Autokäufer. Eine Abwärts-Spirale.
Grund ist eine Ungleichbehandlung bei der Anrechnung auf den CO2-Ausstoß der Flotte: Ein E-Auto kann komplett mit schmutzingem Braunkohestrom geladen werden, und gilt dennoch als Zero-Emission-Fahrzeug. Augenwischerei! Ein CNG-Auto kann komplett mit klimafreundlichem Biogas aus der Güllevergärung betankt werden und zählt dennoch als fossile Umwelt-Sau. Somit hilft ein mit Biogas betanktes Fahrzeug zwar der Umwelt, aber nicht den Automobil-Konzernen bei der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben. Ein Skandal!

Unter welchen Umständen wären Sie bereit, sich für eine Rettung der klimaneutralen Mobilität mit Biogas stark zu machen?