Wie stehen Sie heute zu den "Corona"-Impfstoffen, ?

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Anke Rehlinger
SPD
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Frage von Susanne N. •

Wie stehen Sie heute zu den "Corona"-Impfstoffen, ?

Sie haben waren in der Vergangenheit immer für eine Impfpflicht und haben auch die Impfung von Kindern befürwortet, da wir nur so "vor die Welle kommen können" um die Pandemie zu stoppen, d.h. die Weitergabe des Virus an andere Menschen zu beenden . Wie stehen Sie heute dazu, angesichts der Aussage von Frau Janine Small, Pfizer, bei der EU-Anhörung, dass man vor der Einführung des Impfstoffes diesen nie darauf getestet habe, ob er die Weiterverbreitung des Virus stoppe, da es wichtiger war, das Marktgeschehen zu beobachten? (https://multimedia.europarl.europa.eu/en/webstreaming/special-committee-on-covid-19-pandemic_20221010-1430-COMMITTEE-COVI ab Zeit 15:31:45 ) Das Saarland liegt im Bundesvergleich heute bei der Grundimmunisierung auf Platz 3, bei der 1. Auffrischung auf Platz 2 und bei der Inzidenz mit großem Abstand auf Platz 1? (https://impfdashboard.de/ https://www.corona-in-zahlen.de/bundeslaender/ ) Wie erklären Sie sich das?

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Sehr geehrte Frau N.,

es ist wissenschaftlich belegt, dass die Corona-Impfstoffe das Risiko einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden deutlich reduzieren, unser Gesundheitssystem entlasten und viele Todesfälle verhindern. Und auch das Risiko einer Ansteckung wird durch die Impfung verringert. Ich habe deshalb immer dafür geworben, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen. Das gilt selbstverständlich auch für Kinder, für die die Ständige Impfkommission nach umfassender Bewertung von Vor- und Nachteilen explizit eine Empfehlung ausgesprochen hat. Im Saarland stehen wir bei der Impfquote mit an der Spitze der Bundesländer – wenngleich ich mir auch hier noch etwas mehr gewünscht hätte.

Die Impfung schützt nicht nur denjenigen, der sich impfen lässt, sondern ist auch ein solidarischer Akt. Entgegen der Darstellung, auf die Sie sich in Ihrer Anfrage beziehen, haben die damaligen Studien zur Impfung gegen die Alphavariante des Virus durchaus gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit sich zu infizieren nach einer Impfung geringer ist. Wer sich nicht infiziert, kann das Virus auch nicht weiter verbreiten. Hinzu kommt, dass bei geimpften Personen, die sich dennoch infiziert haben, die Viruslast geringer und die Dauer der Virusausscheidung kürzer war.

Mit der Verbreitung der Virusvarianten kommt der Fremdschutz leider nicht mehr in dem Maße zum Tragen. Impfdurchbrüche und die Übertragung der Krankheit durch Geimpfte wurden häufiger. Nach wie vor ist es aber so, dass derjenige, der sich impfen lässt, einen guten Schutz vor einem schweren Verlauf der Krankheit hat. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, ins Krankenhaus zu kommen, womöglich auf die Intensivstation und beatmet werden zu müssen, deutlich geringer. Wir haben ein gutes Gesundheitssystem, die Plätze in unseren Krankenhäusern sind aber begrenzt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort sind seit Jahren am Anschlag. Daher hieß es: Viele Impfungen sind gut für unser Gesundheitssystem, das am Rande der Überlastung steht. Ich möchte, dass Krankenhäuser, Ärzte und Pflegepersonal sich mit ausreichend Zeit um diejenigen kümmern können, die ihre Unterstützung brauchen – egal ob mit oder ohne Corona-Infektion. Je weniger Corona-Kranke ins Krankenhaus müssen, weil sie einen aktuellen Impfschutz haben, desto besser ist es.

Wenn Sie sich näher mit der von Ihnen angesprochenen Anhörung im Europäischen Parlament beschäftigen möchten sowie mit der irreführenden Darstellung, die danach durch das Netz gegeistert ist, empfehle ich Ihnen den entsprechenden Beitrag des Faktenfinders der ARD. Sie finden ihn hier: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/coronavirus-ansteckung-101.html

Mit freundlichen Grüßen

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