Frage an Annette Schavan bezüglich Familie

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Annette Schavan
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Frage von Thomas H. •

Frage an Annette Schavan von Thomas H. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Schavan,

auf die Ankündigung von Herrn Koch, die Ausgaben im Bildungsbereich einzuschränken, haben Sie der "Süddeutschen Zeitung" am 14. Mai gesagt: "Wer jetzt für die Kürzung des Bildungssystems plädiert, versündigt sich an der Zukunft. Die Bildungspolitik ist die moderne Sozialpolitik, Sozialpolitik ist Bildungspolitik." Im ARD-"Morgenmagazin" bekräftigten Sie: "Das, was wir uns leisten müssen und leisten werden, sind 12 Milliarden für Bildung und Forschung, weil wir jetzt auch in Jahre gehen, in denen es weniger Kinder gibt und weniger Jugendliche."

Wir wohnen in Hamburg. Der Senat hat gerade eine Erhöhung der KiTa-Gebühren um bis zu 100 Euro pro Kind und eine Essensgelderhöhung um 8 Euro je Kind und Monat beschlossen. Wir zahlen dann für unsere beiden KiTa-Kinder in einer städtischen Einrichtung etwa 700 Euro im Monat für die Betreuung. Wie passt das zu der Bundespolitik und Ihren Aussagen zu Herrn Kochs Vorschlägen. Hamburg hat somit bereits umgesetzt, was Herr Koch gerade erst ankündigt. Würden Sie auch für die Hamburger Familien Ihre Stimme erheben?

Wir hoffen auf Ihre Unterstützung!

Thomas Heydenreich

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Heydenreich,

vielen Dank für Ihre Frage vom 15. Mai 2010.

Die frühkindliche Bildung ist mir ein besonderes Anliegen. Koordination und Konzentration, Selbstvertrauen und Sozialverhalten - dies alles wird in den Kindertagesstätten und Kindergärten neben umfangreichem Basiswissen und unzähligen Alltagsdingen vermittelt. Es geht nicht nur um Betreuung, es geht um Bildung, die Voraussetzung für einen gelungenen Schulstart ist.

Ein Blick auf ganz Deutschland zeigt, dass die Kindergartengebühren in den vergangenen zwei Jahren im Schnitt um 16 Prozent gesunken sind. Dabei variieren sie jedoch in den deutschen Städten um bis zu mehrere 1.000 Euro im Jahr. Das liegt sicherlich an der Wirtschaftskraft der Kommunen. Hinzu kommt, dass sich in vielen Städten der Bedarf an Kindertagesstätten- und Hortplätzen erhöht hat. Dies war für viele Kommunen im Vorfeld in dieser Weise so nicht absehbar. Höhere Gebühren tragen auch dazu bei, Haushaltsnotlagen abzufedern. Grundsätzlich gilt aber, dass die Gebühren nicht der Grund sein dürfen, Kinder von frühkindlicher Bildung auszuschließen. Sie sollten über Ihr Anliegen also auch mit den Verantwortlichen in Hamburg sprechen.

Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.

Ihre Annette Schavan