Frage an Antje Blumenthal von Sebastian H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Blumentahl,
mich wuerde interessieren, wie Sie zur geplanten Verschaerfung des Waffenrechts, speziell dem Verbot von Paintball, stehen. Ebenfalls moechte ich einige Dinge zu dieser Sportart klarstellen und Sie als Abgeordnete meines Wahlkreises darum bitten, diesem Vorhaben. so es dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegt wird, die Zustimmung zu verweigern.
Es ist an Absurditaet nicht zu ueberbieten, Paintball mit dem "Simulieren von Toeten" in Verbindung zu bringen.
Das Ziel besteht darin eine Flagge zu erobern - nicht den Gegner zu markieren. Sprich, das "Abschießen" der Gegner ist sekundaer.
Das Markieren wird NIE mit dem Toeten des Spielers gleichgesetzt. Es ist, was es ist: Der Spieler des gegnerischen Teams wurde von einer Farbkugel getroffen. Alles weitere entspringt der Fantasie diverser Medien und Politiker.
Es gibt nationale und internationale Ligen mit tausenden von Spielern alleine in Deutschland. Nicht nur dass Paintball in anderen Staaten Europas und auf der ganzen Welt eine angesehene Sportart ist, in manchen Laendern, z. B. der Schweiz, gilt ein Markier nicht mal als Waffe, sondern als Spielzeug!
Paintball ist ein Mannschaftssport und nichts fuer Hobbyrambos.
Es gibt ein festes Regelwerk, das ebenfalls den sportlichen Charakter unterstreicht.
Paintball ist KEIN Sport fuer Jugendliche. Es ist ab 18 Jahren und auf die Einhaltung der Altersgrenze wird streng geachtet. Ein Verbot dient also DEFINITIV nicht dem Schutz der Jugend, sondern schraenkt die Freiheit erwachsener, muendiger Menschen ein!
Ich hoffe dass Sie den teilweise ruppigen Ton meines Schreibens entschuldigen koennen. Es ist kein Ausdruck mangelnden Respekts, sondern soll vielmehr zeigen, dass mir der Sport am Herzen liegt und ich sehr wuetend ueber die Luegen bin, die darueber verbreitet werden. Man muss den Sport nicht moegen, aber es gibt keinen Grund, ihn zu verbieten.
Mit freundlichen Gruessen
Sebastian Hirch
Sehr geehrter Herr Hirch,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage bei Abgeordnetenwatch, in der Sie mich um meine Meinung zu einem möglichen Paintball-Verbot bitten.
Der furchtbare Amoklauf von Winnenden im März 2009 hat Gesellschaft und Politik gleichermaßen bestürzt. Die Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU und SPD haben in einem Brief an die Familien der Opfer versprochen zu prüfen, ob und welche gesetzgeberischen Maßnahmen die Sicherheit im Zusammenhang mit legalen Schusswaffen erhöhen.
In diesem Kontext wurde in jüngster Vergangenheit auch über Paintball bzw. Gotcha diskutiert. Diese Spiele simulieren das Verletzen oder Töten von Menschen realitätsnah. Ich halte dieses Simulieren für moralisch fragwürdig – wenn auch nicht zwangläufig für verbotswürdig. Ich unterstütze daher die von meiner Fraktion geforderte wissenschaftliche Prüfung der Gefährlichkeit dieser Spiele.
Mit freundlichen Grüßen
Antje Blumenthal