Frage an Antje Blumenthal von Gabi T. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Blumenthal,
ich bin Kassenpatientin und chronisch krank. Seit Jahren werden immer mehr Leistungen gekürzt. Den Ärzten wird seit 1993 ein Budget für Arznei- und Heilmittel auferlegt, das immer weiter gekürzt wird. Kassenpatienten haben inzwischen sehr hohe Eigenbeteiligungen zu leisten, dies nicht zuletzt weil sehr viele Ausgaben noch nicht einmal zur 1% Klausel gehören - sie müssen aber von uns getragen werden. Die geplante Gesundheitsreform fördert die Prävention, sogar Reisen werden von Krankenkassen inszwischen bezuschußt. Aber - Wo bleiben wir chronisch Kranken????? Wir haben Angst!!!! Schon heute müssen wir um Arzneien und Krankengymnastik betteln, weil die Budgets der Ärzte immer früher aufgebraucht sind. Werden Sie dem Gesetzentwurf zustimmen?
Sehr geehrte Frau Thiess,
herzlichen Dank für Ihre Frage auf abgeordnetenwatch.de.
Wie sie in Ihrer Anfrage selbst feststellen, fördert die Gesundheitsreform ganz besonders die Prävention und Rehabilitation – davon werden auch chronisch kranke Menschen profitieren wie von der zunehmenden Anzahl strukturierter Behandlungsprogramme speziell für Chroniker. Ich halte dies für Erfolgskomponenten der bevorstehenden Reform und kann Ihre negative Einschätzung diesbezüglich nicht teilen.
Die Gesundheitsreform 2004 hat die reduzierte Belastungsgrenze für chronisch kranke Menschen eingeführt, die auch in Zukunft erhalten bleibt und die finanziellen Belastungen für Chroniker begrenzt. Die Gesundheitsreform 2007 hat vor allem zum Ziel, die Qualität der Versorgung zu verbessern, die Wirtschaftlichkeit durch mehr Transparenz, intensiveren Wettbewerb und weniger Bürokratie zu erhöhen sowie die Wahl- und Entscheidungsmöglichkeiten der Versicherten auszuweiten. Auch davon werden chronisch Kranke Menschen mit Sicherheit profitieren.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Sicht auf die Gesundheitsreform zumindest ein wenig zum Positiven wenden und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Ihre
Antje Blumenthal