Frage an Antje Blumenthal von Gabi T. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Blumenthal,
herzlichen Dank für Ihre Antwort. Leider konnten Sie meine Befürchtungen damit nicht mindern.
Ärzte dürfen in Zukunft laut Gesetzesentwurf nur noch einen Wirkstoff und die Dosierung aufschreiben und der Apotheker wird verpflichtet, das jeweils billigste Präparat herauszugeben.
Einen Vorteil für chronisch Kranke - mit evtl. ständig wechselnden Präparaten - kann ich leider nicht erkennen. In meiner eigenen Familie mußte ich erst kürzlich 2 dramatische Zwischenfälle durch Präparatwechsel auf ein billigeres Medikament miterleben Für Ihren Hinweis auf die Gesundheitsreform 2004 bedanke ich mich. Hierzu muss ich allerdings sagen, das es die Überforderungsklausel von 1% für chronisch Kranke vorher schon gab. Ich selbst war bereits seit 2003 von den Zuzahlungen befreit. Durch den Wegfall von anrechenbaren Fahrtkosten, nicht verschreibungspflichtiger Medikamente usw. haben sich meine Kosten um ein vielfaches erhöht. Jetzt muss ich jedes Jahr die 1% bezahlen, Rezeptgebühren für Krankengymnastik sind drastisch gestiegen. Früher habe ich 18,50 DM für 10 Behandlungen bezahlt, heute sind es 18,34 € für 6 Behandlungen (Weil der Arzt nur noch 6 Anwendungen pro Rezept aufschreiben darf). Das ist die Realität chronisch Kranker durch die Gesundheitsreform 2004. Die jetzige Reform wird ausschließlich ein Wettbewerb um Gesunde - chronisch Kranke können sich die Krankenkassen wegen der Ausgabendeckelung bald nicht mehr leisten.
Frau Blumenthal, neueste Umfragen haben ergeben, dass ca. 80% der Bevölkerung gegen die Gesundheitsreform ist.
Wollen Sie wirklich gegen Ihre Wähler entscheiden?
In der Hoffnung auf ein Besinnen der Politik Ihrer Verantwortung den Bürgern und vor allem chronisch Kranken gegenüber verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Gabi Thiess