Frage an Antje Blumenthal von Ingolf Laewe [Energieberater H. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Blumenthal,
ihre Ausführungen stehen im krassen Widerspruch zur "neuen" EnEV. Gemessen am Fortschritt der letzten 5 Jahre seit der EnEV 2002 stellen sich Politiker wie Herr Glos ein Armutszeugnis aus (oder nur Lobbyhörigkeit ?), wenn sie trotz deutlicher Ablehnung aus den einschlägigen Fachkreisen nunmehr den unsinnigen Verbrauchsausweis einführen. Man kann doch über einen Verbrauchswert nicht den Verbrauch senken! Und wozu haben sich Wissenschaftler mit der DIN 18599 ins Zeug gelegt, wenn diese hinterher von Politikern, die vor Lobbyinteressen in die Knie gehen, ausgehebelt wird? Ein bloß zum Alibi-Papier degradierter Ausweis wird nichts bewegen! Können sie dazu Stellung nehmen?
Mit freundlichen Grüßen
Ingolf Laewe
Sehr geehrter Herr Laewe,
vielen Dank für Ihre Frage zur Energieeinsparverordnung.
Mit der Einführung des Energieausweises wird eine EU - Richtlinie umgesetzt. Sie fügt sich sinnvoll in die aktuellen europäischen und nationalen Bemühungen zur Erreichung der Klimaschutzziele ein, weil die energetische Qualität eines Gebäudes ein wichtiges Kriterium für Miet- oder Kaufinteressenten ist. Die Energieausweise bringen damit mehr Transparenz auf dem Immobilienmarkt und befähigen Immobilieninteressenten ihre Entscheidung auch von ökologischen Kriterien abhängig zu machen.
Die Unionsfraktion hat sich erfolgreich für eine weitestgehende Wahlfreiheit bei der Entscheidung über die Art von Energieausweisen stark gemacht. So können alle Hauseigentümer zunächst zwischen dem kostengünstigen Energieverbrauchsausweis und dem teureren Energiebedarfsausweis wählen. Alle Energieausweise sollen zehn Jahre gültig bleiben.
In Kombination mit dem CO2-Gebäudessanierungsprogramms birgt die Energieeinsparverordnung echte Anreize, in Dämmung und Energieeffizienz zu investieren. Das Förderprogramm der Bundesregierung bietet auch Hauseigentümer mit kleinem Geldbeutel die Möglichkeit, sich für eine energieeffiziente Sanierung – und damit für eine ökologische Gestaltung ihres Hauses einzusetzten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Antje Blumenthal