Frage an Antonius Becker bezüglich Umwelt

Antonius Becker
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Martin P. •

Frage an Antonius Becker von Martin P. bezüglich Umwelt

Seltsamerweise hört man auch von Grüner Seite wenig zum Thema " Fracking", gibt es hier im Vorfeld der Bundestagswahl eine eindeutige Aussage, oder wird erst nach der Wahl hierüber entschieden?
Wie wir alle wissen, wird sich unser Land im Zuge der Altersentwicklung dramatisch (so meine Einschätzung) verändern mit jetzt schon vorhersehbaren Problemen in der medizinischen Pflege, das dem so sein wird, ist auch nicht erst seit gestern bekannt, wie ist die Position Ihrer Partei eigentlich zu dieser Entwicklung wird auch bei Ihnen hierzu fleißig verdrängt?

Vielen Dank

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Püttschneider,

vielen Dank für Ihre Frage.

Fracking bedroht direkt unsere Region. Große Teile des nördlichen HSK liegen in so genannten „Erlaubnisfeldern“, in denen Unternehmen eine mögliche Gasförderung erkunden dürfen. Damit droht letztlich der tatsächliche Einsatz von Fracking hier bei uns. Wir GRÜNE lehnen Fracking wegen der unabsehbaren Gefahren für Gesundheit und Umwelt ab! Es bedeutet einen massiven Eingriff in die Umwelt (Wasser- und Flächenverbrauch, giftiges Lagerstättenwasser) mit hohem Gefährdungspotential durch die eingesetzten Chemikalien, behindert die Energiewende, verstärkt den Klimawandel und trägt nicht zur Versorgungssicherheit bei.
Die Zukunft der Energiegewinnung liegt nicht in fossilen Stoffen, sondern in den Erneuerbaren Energien. Sonne und Wind schicken keine Rechnung und ermöglichen uns, dauerhaft Energie ohne Schäden für Umwelt und Klima zu gewinnen.

Für eine steigende Zahl an pflegebedürftigen Menschen brauchen wir genügend gut qualifizierte und engagierte Pflegekräfte. Um den Pflegekräften die Anerkennung entgegenzubringen, die sie verdienen, und einem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wollen wir den Pflegeberuf besser anerkennen und bezahlen sowie die Arbeitsbedingungen verbessern. Wir setzen uns für angemessene Personalschlüssel und den Abbau unnötiger Bürokratie ein. Um allen Pflegekräften Aufstiegschancen zu geben, wollen wir ein modernes, durchlässiges Aus- und Weiterbildungssystem schaffen, das Pflegeausbildung auch an Hochschulen ermöglicht. Zudem brauchen wir mehr Ausbildungsplätze in der Pflege. Wir wollen eine dauerhafte Regelung zur Finanzierung des dritten Umschulungsjahres.
Die Pflegeversicherung muss auf eine solide finanzielle Grundlage gestellt werden. Hierzu wollen wir alle BürgerInnen und alle Einkommen einbeziehen und die Pflege-Bürgerversicherung einführen. Mit ihr ist eine bessere Pflege bezahlbar. Trotz deutlicher Leistungsverbesserungen bleibt damit die Beitragsentwicklung bis weit in die Zukunft überschaubar und zumutbar. Das ist ein Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Solidarität.
Gerade mit Blick auf die Pflegesituation muss auch Zuwanderung gestaltet werden. Wir wollen die Einwanderung von Arbeitskräften grundsätzlich erleichtern. Durch ein breitgefächertes und transparentes Punktesystem kann Zuwanderung so gesteuert werden, dass sie Folgen des Alterungsprozesses unserer Gesellschaft abmildert und eine Inklusion auf dem Arbeitsmarkt ermöglicht wird.

Viele Grüße nach Neheim
Antonius Becker