Sehr geehrte Frau Hesse, vielen Dank für Ihre Anfrage!

Zu 6.1. Die Ursache des demografischen Wandels in Sachsen Anhalt liegt aus meiner Sicht in der seit Jahrzehnten durch die etablierten Parteien zu verantwortenden Familien- und Arbeitsmarktpolitik. Der individuelle Wunsch, Kinder in die Welt zu setzen, hat neben den zwischenmenschlichen Gründen meines Erachtens mit zwei wesentlichen Faktoren zu tun, der Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der individuellen finanziellen Situation der werdenden Eltern.
Was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betrifft, haben wir gerade hier in Sachsen-Anhalt ein gut ausgebautes Netz von Betreuungsangeboten durch Kindertagesstätten, Horteinrichtungen und - nicht zu vergessen - liebevolle Großeltern.
Bei der finanziellen Situation der werdenden Eltern sieht es jedoch anders aus. Junge Menschen in Sachsen-Anhalt haben keine planbaren Zukunftsaussichten! Sie stellen sich Fragen wie: Wo finde ich eine Arbeitsstelle nach der Lehre? Übernimmt mich mein Ausbildungsbetrieb? Wie soll ich von 700,-€ bis 900,-€ netto für 40 Stunden Wochenarbeitszeit einen eigenen Haushalt und das Auto unterhalten, mit dem ich oft zwanzig und mehr Kilometer zur Arbeit fahren muss und das bei den stetig steigenden Kosten für Benzin, Miete und Lebensunterhalt?
Die Folgen sind unausweichlich: Kinderarmut, begründet in Zukunftsängsten, damit einhergehende Überalterung der Bevölkerung, Schließung von Kitas, Grundschulen, langsames Aussterben der Dörfer durch den Wegzug der Jugend in die alten Bundesländer, und, und, und.

Zu 6.2. Die Bundespolitik könnte endlich die Einführung eines Mindestlohns von etwa 10,-€/Std. beschließen, den Familienleistungsausgleich (§ 31 EStG) abschaffen und damit Kinderfreibetrag sowie Kindergeld parallel gewähren und beide nicht mehr gegeneinander aufrechnen, aber auch das Kindergeld durch Einsparungen bei Banken- und Eurorettung sowie bei Bundeswehrauslandseinsätzen drastisch erhöhen.

Zu 6.3. Ganz einfach: die Dörfer werden weiterhin langsam aussterben, da immer mehr potentielle Eltern wegen der besseren Infrastruktur in die Städte ziehen.

Zu 6.4. Die Schulentwicklungsverordnung ist das Ergebnis der klammen Kassen. Der Bürger wird zwar immer und stetig mehr zur Kasse gebeten, aber das Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Dieser Trend und damit in der Endkonsequenz auch die Schulentwicklungsverordnung kann nur gestoppt werden, wenn an anderer Stelle nicht mehr das Geld in vollen Zügen zum Fenster hinausgeworfen wird (Bankenrettungen, Eurorettung, ESM, Rettung der Gläubiger Griechenlands usw. ). Wenn die bisherige Politik unserer etablierten Parteien weiter fortgesetzt wird, wird es wohl bei der Kinderarmut und damit bei der Schließung von Grundschulen bleiben!

Zu 6.5. Grundschulen werden geschlossen weil es zu wenige Kinder gibt und das Geld für die Aufrechterhaltung der gewachsenen Struktur fehlt. Wenn im Bundestag die Mehrheitsverhältnisse weiterhin die etablierten Parteien begünstigen, müssen wir die „erfolgreiche und beständige“ Fortführung der „bewährten und so bürgerfreundlichen“ Politik ertragen. Alles andere haben wir alle am 22.09.2013 selbst in der Hand. Die“ Alternative für Deutschland“ (AfD) fordert den Wiedereinzug des gesunden Menschenverstandes in die Politik!

Ich hoffe Ihre Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben und wünsche Ihnen eine Zukunft mit Zukunft!

Ihr Arndt Klapproth