Frage an Bärbel Höhn bezüglich Verbraucherschutz

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Bärbel Höhn
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Harald M. •

Frage an Bärbel Höhn von Harald M. bezüglich Verbraucherschutz

Hallo Frau Höhn,
laut Spiegel.de hat Ihre Fraktion Rohwurstprodukte auf EBSL beproben lassen:
"Die Grünen ließen Proben von sogenannten Rohwurstsorten, darunter Mett, Salami und Schinken aus 13 Städten testen - jeweils etwa fünf pro Stadt. Die Wurst- und Schinkenprodukte wurden in Supermärkten, Discountern und Bäckereien erworben, teilt die Fraktion mit."
Anschließend werden Sie zitiert:
"Dieses System der Massentierhaltung produziert resistente Keime gegen Antibiotika, die wir als Menschen über das Wurstbrot zu uns nehmen. Das ist eine tickende Zeitbombe"

1. Können Sie mir erklären, welcher *eindeutige* Zusammenhang zwischen einem Wurstbrötchen aus der Bäckerei und dem Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung besteht? Wie schließen Sie aus, dass die Kontaminierung andere Ursachen hat?

2. Wurden auch pflanzliche Produkte auf antibiotikaresistente Keime beprobt (z.B. Sprossen)? Wenn ja, mit welchen Ergebnissen? Wenn nein, warum nicht?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Müller,

danke für Ihre Fragen. Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der ESBL Keime in der Rohwurst aus der Tierhaltung kommt. Wenn Sie sich die aktuellsten Daten der Bundesregierung ab Seite 33 anschauen ( http://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Downloads/01_Lebensmittel/04_Zoonosen_Monitoring/Zoonosen_Monitoring_Bericht_2013.pdf;jsessionid=CE5814CD045DA77F2051FB83AFA40802.2_cid332?__blob=publicationFile&v=3 ) wird die hohe Verbreitung von ESBL Keimen bei der Haltung mehr als deutlich. Das Problem wird dann noch einmal zusätzlich durch die mangelnde Hygiene im Schlachthof vergrößert.

Von ESBL Keimen können auch Obst und Gemüse betroffen sein, in der Regel sind die Funde aber deutlich geringer im Vergleich zu Fleisch. Meistens wurden hier Güllereste auf Felder ausgebracht oder die Felder liegen in der Nähe von großen Tieranlagen und werden über die Abluft kontaminiert. In der oben erwähnten Ausführung der Bundesregierung wurden auf den untersuchten Erdbeeren keine ESBL Keime gefunden.

Mit freundlichen Grüßen,
Bärbel Höhn