Sehr geehrter Herr Kalb,

Sie sitzen bekanntermaßen im Verwaltungsrat der KfW. Von dieser wurde die Bank IKB trotz deutlich höherem fremden Gebot für 0,1 Mrd vor kurzem an den Investor Lonestar (umgangspsrachlich auch als "Heuschrecke" bekannt) verkauft. Inklusiv der frischen 9 Mrd. Euro die die IKB von der KfW erhalten hatte und obendrauf die diversen Sicherheiten, auf deren Verwertung sich Lonestar spezialisiert hat.

Da wird eine Mittelstandsbank, deren Zweck die Wirtschaftsförderung sein sollte, an Lonestar verschenkt, welche sich auf die Fahnen schreiben, die Sicherheiten auszupressen. Auch aus intakten Krediteren. Normales abbezahlen dauert denen nämlich zu lange und i.d.R. kaufen sie Kredite für etwa 1/3 des Nennwerets von Banken mit Bilanzierungspanik und können etwa 2/3 des Nominalwerts aus den Sicerheiten quetschen.

Unterm Strich für Lonestar als 100% Rendite in wenigen Monaten. Im Fall der IKB sogar faktisch komplett geschenkt bekommen.

Meine Fragen hierzu an Sie:

Wieso erhält Lonestar den Zuschlag bei a) deutlich höherem russischen Gebot und b) als Bieter, deren Firmenpolitik dem Zweck der IKB diametral gegenübersteht und unabsehbare Folgekosten für die Gesellschaft verursachen wird, da ein nennenswerter Anteil der Betriebe die vorzeitige Kreditkündigung nicht bedienen können wird.

Wie haben Sie im Verwaltungsrat hinsichtlich des Verkaufen der IKB gestimmt?

Mit freundlichen Grüßen,
Mario Amann