Frage an Birgit Reinemund von Günther Dr. H. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Reinemund,
Sie schreiben: "Der Wert unserer gemeinsamen Währung ist ungeachtet der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise sehr stabil."
Das stimmt aber nur in Bezug auf den Dollar! Und nur, weil der Dollar ebenfalls im freien Fall ist!
Wie beurteilen Sie die Währungsrelationen des Euro gegenüber Schweizer Franken, der norwegischen Krone und dem Goldpreis?
Mit freundlichen Grüssen
Dr. Günther Herzlieb
Sehr geehrter Herr Dr. Herzlieb,
vielen Dank für Ihre Rückfrage.
In der Tat zeigt der Euro aktuell Abwertungen gegenüber anderen Währungen, während der Goldpreis in die Höhe geschnellt ist. Bitte bedenken Sie jedoch, dass kurzfristige Währungsschwankungen ihre Ursache zu einem nicht geringen Teil in psychologische Aspekten haben. Die Flucht von Anlegern vor Kurssenkungen in kleine, vermeintlich sicherere Währungen ist eine normale, regelmäßig auftretende Reaktion.
Wichtig ist, dass diese Kursschwankungen nicht zu stark auf die Realwirtschaft übergreifen. Um dies zu verhindern, stehen der Politik Maßnahmen zur Verfügung (zusätzliche Liquidität für Banken, Einfrierung des Leitzinses, etc.), die die Regierungen der betroffenen Länder Schweiz und Norwegen bereits ergreifen.
Um die Stabilität einer Währung grundlegend zu beurteilen, muss diese allerdings langfristig betrachtet werden. Dabei ist festzustellen, dass der Euro sich in den letzten 10 Jahren in einem deutlich geringeren Korridor gegenüber anderen Währungen bewegte. Auch im Vergleich zur D-Mark zeigt sich zweifelsfrei, dass diese in einem gleich langen Zeitraum betrachtet größere Schwankungen als der Euro aufwies.
Somit kann guten Gewissens behauptet werden, dass der Euro nach wie vor eine stabile Währung ist.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Birgit Reinemund
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