Sehr geehrter Herr Graf von Bismarck,
als "mein" Bundestagsabgeordneter sind Sie bestimmt vertraut mit einer der schönsten Sportarten in Schleswig-Holstein, dem Segeln. Als Vors. des Kreisseglerverbandes Herzogtum Lauenburg vertrete ich ca. 1000 aktive Segler, die zurzeit alle sehr beunruhigt sind. Wir befürchten, dass unter dem Deckmantel der Entbürokratisierung die Politik eine weitere Bürokratisierung betreiben wird. Das gilt insbesondere für Verschärfungen der Ausbildungsbestimmungen, Ausrüstungs- u. Kennzeichnungspflicht für Segelyachten. In div. Presseberichten wird über die Liste der "Grausamkeiten" für den Segelsport berichtet. Im Juni soll nach meiner Kenntnis der Verkehrsausschuss des Bundestagesüber eingebrachten Anträge zu entsprechenden Regulierungsmaßnahmen von Großer Koalition und Opposition beraten.
Der Segelsport gehört zu den sichersten Sportarten (es gibt keine Unfallstatistik !) und wird vornehmlich in den Vereinen gepflegt. Dort erfolgt auch auf freiwiliger Basis die bestmögliche Ausbildung. Ich bitte Sie im Namen der Segler(innen) politisch darauf hinzuwirken, dass keine weiteren Pflichtführerscheine eingeführt werden. Ziel sollte sein die Freiwilligkeit der verantwortungsbewussten Ausbildung zu fördern. Die positive Wirkung des UKW-Seefunks zu fördern und den kleinen amtlichen Funkschein / beschränkt gültiges Sprechfunkzeugnis mit praktischen, auf das Wesentliche beschränkten Prüfungsinhalten wieder einzuführen. Die heute gültige Kennzeichnung: Flagge, Bootsname u. Heimathafen wie international üblich beibehalten und nicht erweitert wird. Alle zu engen Auslegungen der Ausrüstungsvorschriften abgelehnt werden. Die wesentlichen Sicherheitsausrüstungen sind durch SOLAS geregelt und werden durch seemännische Praxis erfüllt. . Über eine Antwort von Ihnen würde ich
mich freuen.
Reimer Dornquast, Giesensdorfer Weg 43, 23909 Ratzeburg