Frage an Carola Stauche bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Carola Stauche
CDU
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Frage an Carola Stauche von Jürgen R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Stauche,

sie haben die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung abgelehnt. Die Befristung von Arbeitsverhältnissen kann durchaus gerechtfertigt sein, das Gesetz sieht entsprechende Regeln vor. Viele ( möglicherweise etwas begriffsstutzige) Arbeitgeber benutzen die zeitliche Befristung als verlängerte Probezeit. Das hat natürlich fatale Folgen für die Betroffenen. Wie sollen junge Leute eine Familie gründen, gar über Nachwuchs nachdenken, wennn sie nicht wissen, ob sie in einem Jahr noch Arbeit haben?! Das Teilzeit- und Befristungsgesetz wirkt besser als jede Pille zur Empfängnisverhütung. Welcher Arbeitnehmer wird sich für seine Rechte einsetzen, wenn das Ende des Arbeitsverhältnisses droht.

Zu Ihrem Abstimmungsverhalten hätte ich gern eine Erklärung.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Reuß

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Reuß,

vielen Dank für Ihre Frage vom 14. August 2014. Sie beziehen sich dabei auf mein Abstimmungsverhalten zum Gesetzentwurf „Abschaffung der sachgrundlosen Befristung“ der Fraktion Die Linke am 3. August. Ich habe gegen diesen Antrag gestimmt und erläutere Ihnen gern die Gründe hierfür:

In Übereinstimmung mit der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag bin ich der Ansicht, dass die Befristungsmöglichkeiten nach § 14 Teilzeit- und Befristungsgesetz ein arbeitsmarktpolitisches Instrument sind, das sich bewährt hat. Die einstellenden Stellen haben so die Möglichkeit, auf schwankende konjunkturelle oder andere Bedingungen flexibel zu reagieren. Befristet eingestellt werden vor allem junge Leute. Ich denke, es ist immer noch sinnvoller, befristet als gar nicht beschäftigt zu sein. Auch in einem befristeten Arbeitsverhältnis können Arbeitnehmer Vertrauen gewinnen, Fähigkeiten nachweisen und ausbauen. Ganz wichtig ist dabei: Eine befristete Beschäftigung stellt nicht selten den Einstieg in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis dar. Von 2009 bis ins laufende Jahr ist die Übernahmequote von 30 auf 39 Prozent gestiegen.

In Deutschland sind derzeit lediglich 9 bis 10 Prozent aller Arbeitsverhältnisse befristet; das heißt, dass über 90 Prozent Arbeitsverhältnisse unbefristet sind. Bei den neu abgeschlossenen Arbeitsverträgen ist in den letzten Jahren ist die Zahl der Befristungen leicht gesunken, seit 2009 von 47 auf 42 Prozent. Es kann also schwerlich behauptet werden, dass Sachgrundlose Befristungen für massive Verwerfungen in Deutschland sorgen.

Mit freundlichen Grüßen

Carola Stauche