Gendersprache entspringt nicht dem natürlichen Sprachwandel. In Umfragen lehnen 75-86% sie ab. Was halten Sie von der regelbasierten, verständlichen und gebräuchlichen deutschen Standardsprache?

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Christian Dürr
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Frage von Sabine M. •

Gendersprache entspringt nicht dem natürlichen Sprachwandel. In Umfragen lehnen 75-86% sie ab. Was halten Sie von der regelbasierten, verständlichen und gebräuchlichen deutschen Standardsprache?

Sehr geehrter Herr Dürr,

Politik, Verwaltungen, ÖR-Medien und Bildungsinstitutionen gendern gegen den allgemeinen Sprachgebrauch und gegen den Mehrheitswillen der Bürger (Umfrage mdr 2021). Sollte Politik den wachsenden Unmut der Bürger ignorieren und Gendern durchsetzen? Darf sie deswegen in gewachsene grammatische Strukturen eingreifen?

Bei der nächsten selbstorganisierten bundesweiten Volksabstimmung von ABSTIMMUNG21 e.V. fordern wir die Abkehr von der Gendersprache in der öffentlichen Kommunikation, da wir meinen, dass die Verständigungsfunktion von Sprache verlorengeht, wenn Schulen, Universitäten, Städte und Gemeinden, Bundesländer, Zeitungen, Verlage, TV- und Radiosender gegen geltende Regeln* jeweils eine eigene Version von „geschlechtergerechter“ Sprache nutzen:
https://abstimmung21-mitmachen.de/proposals/25-abkehr-von-der-gendersprache

Halten Sie die Einheitlichkeit der deutschen Sprache für erstrebenswert oder entbehrlich?

*https://www.rechtschreibrat.com

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Antwort von
FDP

Guten Tag!

Vielen Dank für Ihre Frage. Über das Thema gendergerechte Sprache wird in Deutschland emotional und kontrovers diskutiert. Aus meiner Sicht brauchen wir in unserer Gesellschaft durchaus mehr Toleranz und Respekt füreinander. Die Menschen in Deutschland sollten allerdings selbst entscheiden, wie sie sprechen wollen: Wer gendern will, soll gendern. Wer nicht gendern will, muss es auch nicht tun. Wir leben in einem freien Land. Eine Pflicht zum gendern lehnen wir als Freie Demokraten ab. Statt Symboldebatten zu führen, plädiere ich dafür, sich den tatsächlichen Problemen der Chancengleichheit zu widmen. Als Freie Demokraten wollen wir, dass Frauen und Männer in unserer Gesellschaft und in der Arbeitswelt gleiche Chancen haben und ihre Potentiale voll entfalten können. Dazu trägt zum Beispiel eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ausreichende und flexible Kinderbetreuungsangebote bei. Darauf sollten wir uns konzentrieren!

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Christian Dürr

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