Sehr geehrter Herr G.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht.

Sie haben vollkommen recht: Was die Energieversorgung durch Wasserstoff angeht, haben wir in Deutschland noch viel ungenutztes Potenzial.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat uns doch gezeigt, dass wir uns aus der Energieabhängigkeit lösen müssen. Kurz- und mittelfristig ist es wichtig, Erdgas aus anderen Ländern zu importieren - dabei sollte kein Land mehr als 30% unseres Bedarfes bedienen, damit wir uns nicht in die nächste Abhängigkeit begeben. Dies soll aber nur den Weg für eine langfristige Umstellung auf grünen Wasserstoff bereiten. Es ist unser erklärtes Ziel, dass Deutschland in Zukunft ohne Erdgas auskommen kann und der bisherige Bedarf über klimaneutrale Energieträger abgedeckt wird.

Bislang fehlt uns aber noch die nötige Wasserstoff-Infrastruktur. Daher ist es unter anderem wichtig, dass der Bau von LNG-Terminals an der deutschen Küste in Gang kommt. Zunächst können sie als Umschlagspunkt für importiertes verflüssigtes Erdgas dienen. Zukünftig ist allerdings zu erwarten, dass der Bedarf an Wasserstoff die eigene Wasserstoffproduktion deutlich übersteigen wird. Analog zu den Gaskraftwerken, die in Zukunft auf Wasserstoff umgestellt werden sollen, wäre es also sinnvoll, LNG-Terminals zu errichten, die in Teilen oder vollständig auch für Wasserstoff-Importe genutzt werden können. 

Damit ergreifen wir bereits jetzt die erforderlichen Schritte, damit Wasserstoff schon bald eine deutlich größere Rolle bei unserer Energieversorgung spielen kann.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und sende beste Grüße nach Wildeshausen.

Ihr

Christian Dürr