Frage an Christian Rüß bezüglich Bildung und Erziehung

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Christian Rüß
Kusch
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Frage von Hans M. •

Frage an Christian Rüß von Hans M. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Rüß,

in Ihren Parteiprogrammen erwähnen Sie
"Leistungsprinzip als genereller Maßstab für Schüler und Lehrer" und
"Unterricht in fester (sozial stützender) Klassengemeinschaft mit klaren Lehrplänen und Bildungszielen" .

Wie wollen Sie diese Punkte durchsetzen/umsetzen, wenn es doch allgemein gilt, dass Sprachbarrieren Kinder ohne Migrationshintergrund in ihrer eigentlichen Leistung behindern oder nicht fördern?
Wie umfangreich sind daraufbezogen die geforderten Sprachtest nach dem Punkt "Sprachliche Kompetenz muss vor dem Schuleintritt erworben werden"?
Was geschieht mit Kindern die ihn nicht bestehen?

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Antwort von
Kusch

Sehr geehrter Herr Müller,

Sie haben es gemerkt: Sprachliche Handicaps bringen nicht nur die Kinder aus fremden Kultur- und Lebenskreisen mit.
Heute werden vielfach die Aufgaben von Familie und Schule vermischt. Beide werfen einander Versagen vor, weil jeder von dem anderen erwartet, dass er seine ureigene Aufgabe übernimmt. Hinzu tritt noch die pädagogische Arroganz des Staates, der den Familien einredet, er könne deren Aufgaben durch die Schule übernehmen.
RECHTE MITTE HeimatHamburg will die Familien fördern, damit diese gut und gern ihre Aufgaben selbstbestimmt übernehmen können. Dazu gehört auch eine Teilnahme an einer Art Leben, das der Sprachentwicklung nicht im Wege steht. Und Fördermaßnahmen für die Familie müssen auch daran gebunden sein, dass die Familie diesem Ziel nachkommt.
Eine Schulklasse ist nicht der Ort, an dem altersgerechtes Sprechen erlernt wird.

Altersgemäße sprachliche Kompetenz muss vor dem Schuleintritt erworben werden.
Vorklassen müssen die aufnehmen, die vom Schulbesuch zurückgestellt werden müssen. Ob diese organisatorisch-pädagogisch an der Schule angebunden werden müssen, wäre noch zu klären.

Sie fragen nach der Durchsetzbarkeit.
Lehrer arbeiten mit Schülern, deren Konzentrationsfähigkeit äußerst gering, deren Ausdauer mehr als kurz ist, deren soziale Fähigkeiten als kaum vorhanden beschrieben werden, die kein gesundes Verhältnis zur -nicht gekannten- Sachautorität haben; aber nach einem Lustprinzip leben. Die Schule verantwortet die Defizite nicht. Aber sie wird mit ihnen umgehen müssen. In kleinen Klassen. Mit klaren Programmen und -messbaren- Inhalten.
In Hamburg sind derzeit die Ausgaben für die Schule vergleichsweise nicht gering; das Verhältnis von Gesamtlehrerzahl und Gesamtschülerzahl ist bundesweit Spitze. RECHTE MITTE HeimatHamburg will daran mitarbeiten, dass die Ressourcen so gerecht verteilt werden, dass sich kleine Klassen ergeben – als Ort sozialen und kognitiven Lernens.

Mit freundlichen Grüßen
Christian Rüß.