Frage an Claudia Roth bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Claudia Roth
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Frage von Thomas W. •

Frage an Claudia Roth von Thomas W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Frau Roth,
kürzlich bin ich in der SZ auf einen Artikel gestossen der mir zeigt wie Menschenverachtend die Ideologie und die Macht des Islam ist. Es gibt ein Buch , in deutscher Sprache , wo beschrieben wird wie sich die Frau im Islam zu verhalten, bzw. zu unterwerfen hat.
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/476169/1/1#texttitel
Ich finde es abstossend das es möglich ist Bücher aus diesem Kulturkreis, wo Lebensregeln aus dem 12. Jahrhundert beschrieben werden, zu verbreiten. Ich sehe hier eine Verletzung der Menschenrechte und einen Aufruf zur Erniedrigung der Frau. Gut, nun muss ich dieses Buch nicht kaufen, aber Sie und die Grünen appellierten doch in Vergangenheit immer an Menschen und vor allem Frauenrechte. Wie sehen sie diesen Vorgang, und wie beurteilen Sie dieses Buch? Wann gebieten wir Religionen / Ideologien die ja mehr als Offensichtlich nichts mit unseren Wertesystem gemein haben endlich einhalt? Wie kann es sein das in der heutigen Zeit des 21.Jahrhundert solch Steinzeitalte Ideologien verbreitet und geduldet werden? Ihre geschätzte Meinung würde mich sehr interessieren.
MfG Thomas Weiske

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Weiske,

im Artikel der Süddeutschen Zeitung findet man bei einer aufmerksamen Lektüre ausreichende Antworten auf Ihre Fragen und Anmerkungen zu den von Ihnen angesprochenen Aspekten.
Es ist die unternehmerische Entscheidung des "Verlags der Weltreligionen“, so ein Buch herauszugeben, das von einem Theologen im 12. Jahrhundert geschrieben worden ist. Aus unserer Sicht kann ein Buch aus dem 12. Jahrhundert nur von historisch-theologischem Interesse eines bestimmten Fachpublikums sein und nicht mehr. Dass die Überlegungen des Buchautors mit der heutigen gesellschaftlichen Realität und den erreichten Fortschritten im Bereich von Menschenrechten und Gleichstellung von Frauen und Männern nichts gemein haben, hätte im Vor- oder Nachwort des Buches klar gestellt werden müssen. Wie der Autor des Beitrags richtig anmerkt, fehlt im Kommentar der Edition eine kritische Distanzierung von den aufgestellten Thesen des Theologen. Außerdem, so der Autor weiter, „spiegelten auch andere heilige Schriften, darunter das Alte wie das Neue Testament, die traditionelle Herabsetzung der Frau wider“, die bis zum 12. Jahrhundert und auch viele Jahrhunderte danach gang und gäbe war.

Mit freundlichen Grüßen

Das Büro-Team von Claudia Roth

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