Frage an Claudia Roth von Dustin L. bezüglich Recht
Sehr geehrte Frau Claudia Roth,
Ich gebe es zu in sachen Politik und deren ausführungen bin ich eine Niete, doch seit das Thema Killerspiele immer mehr aufgepuscht wird, werde ich als 27 Jähriger Bürger sehr hellhörig.. Doch jetzt bin ich gerade erschüttert als ich gelesen habe das in der Stadt Olching gerade überlegt wird in der Turnhalle der Schule einen schiesstand zu bauen, für den Sportschützen verein! die mehrheit hat dies beschlossen, Ist das nicht ungerecht wenn die Sportschützen einen Freischein bekommen für Waffen in Deutschland aber Friedlebende Bürger werden unter General verdacht gestellt Amokläufer zu werden, Durch Ballerspiele?...
sorry wenn ich es überspitz darstelle aber das ist fast so wie aus den 2. Weltkrieg, die anderen werden verfolgt, während die waffen geheiligt werden, durch ihre Waffenlobby! Natürlich sollen die Eltern aus Winnenden zur Wort kommen, aber dennoch möchte ich nicht das nur auf uns Spieler gezeigt wird, die Politik soll man sich in den schulen umhören da sind Mobbing,Hass und unverständniss leistungsdruck und Zukuftsängste an der Tagesordnung..
zb was ist aus den Mädchen die eine Schule in Brand stecken wollte die wohlgemerkt eine 1. schülerin, war sie hatte keinerlei Ballerspiele auf den PC, die Medien puschen das nicht einmal auf sobald aber Jungs einen Amoklauf begehen ist die Sorge wieder sehr hoch.. verstehen sie mein anliegen.. Man soll ersteinmal die faktoren beseitigen bevor man Unschuldige Spieler unter Generalverdacht stellt, von über eine Millionen Spiler ticken 2-3 aus.. deshlab gibt es keine Beweise das Games zum Amokläufer machen.. Ich bin zurzeit ein wenig entäuscht von der Politik... mittlerweile wird auf uns gezeigt und ich bin 27 Jahre, wie soll ich meine Kinder erzählen das ich jetzt Kriminell bin?
Es ist schon irgendwie Diskriminierend für mich.. jemand der eine Waffe hat wird vom Staat geschütz aber erwachsene Bürger wird sein Hobby verboten.. ist das kein Widerspruch in der Gerechtigkeit?
mfg
Dustin
Sehr geehrter Herr Lessner,
es ist in der Tat ein Widerspruch, wenn im Lande über Einschränkungen im Waffenrecht und Maßnahmen zur Verhinderung von Amokläufen diskutiert und gleichzeitig Schießstände in den Schulen eingerichtet werden. Das macht die Politik der großen Koalition und die einiger Landesregierungen unglaubwürdig. Denn sie geben vor, alles zu tun, um Zugang zu schweren und tödlichen Waffen zu erschweren.
Die große Koalition hat im Eifer einer Verschärfungsshow im Waffenrecht das Verbot von Paintball und Laserdome in Erwägung gezogen. Diese Pläne wurden aber nicht weiter später gestrichen. Die Konferenz der Innenminister aus Bund und Ländern fasste darüber hinaus einen Beschluss zum Verbot von Video- und Computer-„Killerspielen“, gegen den es seit der vergangenen Woche eine Online-Petition gibt.
Beim Umgang mit sogenannten Killerspielen und extremen Inhalten ist wichtig zu wissen, dass solche für Jugendliche und Kinder bereits jetzt nach dem Strafgesetzbuch verboten werden können. Hierüber entscheidet immer ein Gericht. Es müssen aber sehr gewichtige Gründe dafür vorliegen, etwa Inhalte mit verfassungsfeindlicher Propaganda (§ 86 StGB), Volksverhetzung und Verharmlosung des Nationalsozialismus (§ 130 StGB), Anleitung zu schweren Straftaten (§ 130a StGB), Kinderpornografie (§ 184b StGB) sowie Gewalt- und Tierpornografie (§ 184a StGB) oder extrem menschenverachtende Darstellungen (§ 131 StGB).
Wir haben in Deutschland einen großen bildungs- und gesellschaftspolitischen Nachholbedarf. Die Medienkompetenz, also der kritische und selbstbewusste Umgang von Jugendlichen und Erwachsenen mit Medien, muss konsequent ausgeweitet werden. Vor allem in der Schulpolitik haben die Bundesländer hier ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Notwendig ist auch eine „Kultur des Hinsehens“ und das Wahrnehmen von Erziehungsverantwortung. Zudem fehlt bei uns eine wirksame Förderung qualitätsvoller Computerspiele, wie es sie in anderen Ländern längst gibt. Wir werden uns auch weiterhin differenziert mit dieser Problematik auseinandersetzen und eigene Lösungsvorschläge einbringen.
Mit freundlichen Grüßen
Das Büro-Team von Claudia Roth