Frage an Claudia Roth von Klaus P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrtre Frau Roth,
ich wende mich in der Sache Ihres Freundes Cem Özdemir an Sie, welcher sich in der BBC dafür entschuldigt hat, dass ein Deutscher in Deutschland deutsch sprechen möchte.
Da Herr Özedmir kein MdB ist und Sie in der Führung der GRÜNEN tätig sind, bitte ich Sie um Beantwortung folgender Fragen:
1) Handelt es sich bei der Entschuldigung des Herrn Özdemir um die offizielle Parteimeinung der GRÜNEN oder um die Privatmeinung des Herrn Özdemir?
Falls es die Parteimeinung ist:
2.) Was ist daran verwerflich, wenn ein Deutscher in Deutschland deutsch sprechen möchte?
3.) Was würden Sie tun, wenn ein deutscher Journalist in London (oder gar in Warschau oder Tel Aviv) darum bäte, deutsch mit ihm zu sprechen?
4.) Hat ein Mensch, desssen Muttersprache Englisch ist, Ihrer Meinung nach das Recht, daß alle Menschen auf dem Erdball, deren Muttersprache NICHT englisch ist, trotzdem englisch mit ihm sprechen?
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Pöhlker
Sehr geehrter Herr Pöhlker,
Herr Özdemir hat sich damit über den prätentiösen Stil lustig gemacht, den Herr Westerwelle an den Tag legte und der einem zukünftigen Außenminister nicht gut zu Gesicht steht. Herr Westerwelle soll in Zukunft als deutscher Außenminister auf internationalem Parkett agieren. Etwas mehr Weltgewandtheit und weniger oberlehrerhaftes Benehmen hätte man da erwarten können. Seine Wiedergutmachungsversuche auf der folgenden Pressekonferenz zeigen, dass sich Westerwelle zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte.
Wer wo wann welche Sprache spricht, ist nicht allgemein reglementierbar. Es kommt auf die Situation, auf das Umfeld, auf den Zusammenhang und auf die Personen an, die im Moment des Geschehens einzigartig sein dürfte.
Mit freundlichen Grüßen
Das Büro-Team von Claudia Roth