Frage an Claudia Roth von Marco S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
sehr geehrte frau roth,
meine frage bezieht sich auf die leiharbeit.
momentan ist es ja so das leiharbeiter eigentlich nach dem equal-pay-prinzip entlohnt werden sollen.
(gleicher lohn für gleiche arbeit)
ausnahmen bestehen wenn ein gültiger tarifvertrag besteht. (ist bei den meisten leiharbeitsfirmen der fall)
dies bedeutet das leiharbeiter 30-50% weniger lohn für die gleiche arbeit bekommen.
nun würde ich gerne wissen wie ihre haltung zu diesem thema ist und ob es nicht sinnvoll wäre um leiharbeit zu begrenzen das equal-pay-prinzip politisch durchzusetzen.
wäre eine zeitliche begrenzung der leiharbeit (z.b. 1jahr) sinnvoll um missbrauch von leiharbeit zu umgehen?
mit freundlichen grüßen
marco sposato
Sehr geehrter Herr Sposato,
die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen setzt sich für die Einführung des equal pay in der Leiharbeit ein.
Wir sehen mit großer Sorge, dass Leiharbeit seit der rot-grünen Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes zu einem Unterbietungswettbewerb bei den Löhnen und zur Substitution von Stammbelegschaften führt. Ursprünglich sollte von equal pay durch Tarifverträge abgewichen werden. Damals sind wir davon ausgegangen, dass eine Abweichung nur in Ausnahmefällen stattfindet. Leider ist die Ausnahme zur Regel geworden. Erst waren es nur die Christlichen Gewerkschaften, die eine Abweichung möglich gemacht haben. Dann kam der Tarifvertrag des DGB und des BZA hinzu, auf dessen Grundlage von equal pay abgewichen werden konnte.
Wir sind der Auffassung, dass equal pay insgesamt keine Arbeitsplätze vernichtet. Sie wird dazu führen, dass Unternehmen wieder mehr reguläre und besser bezahlte Beschäftigungsverhältnisse außerhalb der Leiharbeit schaffen.
Mit dem Prinzip "gleiches Geld für gleiche Arbeit" wollen wir dafür sorgen, dass Leiharbeit auf das Überbrücken von Auftragsspitzen und kurzfristiger personeller Engpässe begrenzt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Das Mitarbeiter-Team im Bundestagsbüro
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