Frage an Claudia Roth von randy s. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Roth,
vor kurzem äußerten Sie sich zum Thema Standhaftigkeit im Qualitätsjournalismus. In Ihren Augen tragen freie und unabhÀngige Medien einen wichtigen Beitrag innerhalb einer Demokratie bei. Gleichzeitig hoffen Sie, dass die kulturelle Vielfalt im deutschen Journalismus bestehen bleibt. Sie wünschen sich, dass gute und glaubwürdige Journalisten wirschaftlich nicht zu Grunde gerichtet werden.
Doch genau das geschieht momentan. Viele Journalisten können nicht mehr von ihrer redaktionellen Arbeit leben. Die Hintergründe sind vielschichtig: geringe Zeilen- und Bildhonorare, Einsparung von Redaktionen in Verlagen durch Anzeigen- und Verkaufsrückgang, hoher Mitbewerber- und Konkurrenzdruck. Aufwand und Ertrag sind für Journalisten schon längst in eine bedenkliche Schieflage geraten.
Was könnten Ihrer Meinung nach Auswege sein, um die Themenvielfalt in Deutschland zu erhalten bzw. um Journalisten die Existenzangst zu nehmen?
Journalisten wollen in der Regel "einfach" nur publizieren bzw. ihre "Geschichte(n)" erzählen - daher treten sie ja oft in Vorleistung, ohne zu wissen, ob ihre Arbeiten auch alle abgedruckt (und somit bezahlt) werden. Würde gerade der Berufsgruppe Redakteure/Journalisten nicht etwa ein bedingungsloses Grundeinkommen helfen, um ohne große Not auch weiterhin Text- und Bildmaterial zur Bildung, Aufklärung und Unterhaltung der Allgemeinheit produzieren zu können?
Viele Grüße
Randy Scholz