Frage an Claudia Roth von Birgit S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Roth,
ich lernte kürzlich einen Langzeitarbeitslosen – aus Ludwigshafen / Rh. – kennen, der an einer Wiedereingliederungsmaßnahme , zu der er vom Arbeitsamt geschickt worden war, teilgenommen hatte.
Er berichtete mir glaubhaft, wie frustrierend diese Maßnahme für ihn und die anderen Teilnehmer war.
Das Programm dieser Maßnahme lief etwa wie folgt:
Montag – 2 Std. gemeinsames Frühstück, dann Stellensuche im Internett, anschließend Sudoku oder Kreuzworträtsel
Dienstag – 2 Std. Gymnastik, denn Stellensuche im Internet, dann Sudoku, Kreuzworträtsel und psychologisches Gedächtnistraining
Mittwoch - Vortrag über Rürup / Riesterrente, Stellensuche im Internet Sudoku, Kreuzworträtsel
Donnerstag – Stellensuche im Internet, anschließend Spaziergang entlang der Rheingalerie zu Parkinsel mit anschließendem Tischtennisspiel auf der Parkinsel
Freitag – Stellensuche in Internet, Sudoku, Kreuzworträtsel
Hat jemand eine Anzeige gefunden, die ihm zusagt schreibt nicht er seine Bewerbung, dies übernimmt ein Mitarbeiter der Maßnahme; auch das Versenden übernimmt ein Mitarbeiter, nicht der Arbeit suchende.
Mein Bekannter ist nicht mehr Teilnehmer der Maßnahme, steht in telefonischem Kontakt mit andern Teilnehmern.
Gestern berichtete eine Teilnehmerin, morgens sei ein Dozent erschienen,hätte jedem Teilnehmer ein Ei in die Hand gegeben und sie aufgefordert damit durch das Treppenhaus , die Fußgängerzone zum Hackmuseum zu laufen.
Hier weigerten sich die Teilnehmer kollektiv.
Ich verstehe die Frustration der Teilnehmer dieser Maßnahme, denn mir eröffnet sich nicht wo hier der Sinn der Maßnahme liegt, wie hier Menschen bei der Suche nach einer Arbeit gefördert werden.
Mein Bekannter sagte,zu Recht,es gäbe soviel in öffentlichen Anlagen, Schulen, Kindergärten, Altersheimen von Ludwigshafen zu tun, hierin fände er ein sinnvolle Aufgabe / Förderung für sich und die anderen .
Könnten Sie uns den Sinn dieser Maßnahme verständlich machen?
Nette Grüße
Birgit Schuster
Sehr geehrte Frau Schuster,
sollte alles stimmen, was Ihnen Ihr Bekannter erzählt hat, können wir
ebenfalls kaum einen Sinn bei dieser Maßnahme der Arbeitsagentur sehen.
Dem Büro der Bundestagsabgeordneten Claudia Roth ist es nicht möglich,
Maßnahmen der Arbeitsagenturen zu evaluieren oder Rezepte für eine
effiziente Vermittlung und Unterstützung für Arbeitssuchende zu
empfehlen. Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung in den Arbeitsmarkt
und zur Weiterbildung müssen prinzipiell den regionalen Unterschieden
in der Arbeitsmarktstruktur und den vielfältigen beruflichen Biografien
von Betroffenen Rechnung tragen. Grundsätzlich ist es immer ratsam,
Kritik an die zuständigen Stellen und Personen zu adressieren.
Mit freundlichen Grüßen
Das Mitarbeiter-Team im Bundestagsbüro
Claudia Roth MdB