Frage an Claudia Roth bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Claudia Roth
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Regina K. •

Frage an Claudia Roth von Regina K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Frau Roth,

ich schätze Sie eigentlich sehr weil Ihre Arumente immer überzeugend sind. Ich frage mich nun warum keiner der Bundestagsabgeordneten Stellung zum Korruptionsskandal in Sachsen bezieht. Was dort ablüft ist ein Skandal an sich und für meine Begriffe ist hier die Demokratie in Gefahr. Warum dieses Schweigen, sonst wird doch auch immer Stellung bezogen.Das Vertrauen in den Rechtsstaat ist in Sachsen scher geschädigt, immerhin geht es um Mord und Kinderprostitution , und so etwas wiegt schwer.

mfg
R.K.

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Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Keller,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anregung und für Ihr Interesse. Natürlich beschäftigt der sächsische Korruptionsskandal das politische Berlin und uns, seitdem die Vorwürfe und einige wenige Hintergründe bekannt sind. Jede Äußerung und Stellungnahme bedarf aber grundlegender Informationen, die nicht aus dem Reich von Spekulationen kommen dürfen. Deshalb kann man diese gebotene Zurückhaltung nicht mit Schweigen verwechseln. Denn wir haben das aller größte Interesse, dass die Öffentlichkeit erfährt, was eigentlich geschehen ist und alle Verantwortlichen nach Recht und Gesetz bestraft werden können.

Die Schwerpunkte der Untersuchungen liegen im Lande Sachsen und das ist die richtige Ebene, wenn auch nicht alle Landtagsfraktionen bei der Wahrheitsfindung den gleichen Elan an den Tag legen.

Der grüne Landtagsabgeordnete Johannes Lichdi beispielweise ist in dieser Angelegenheit sehr engagiert und fast täglich mit seinen Kommentaren und Stellungnahmen in den sächsischen Tageszeitungen zu lesen. Bundestagsabgeordnete können sich nicht wie die Abgeordneten in Dresden um die wichtigen Detailfragen kümmern. Aber zu eventuellen Verstrickungen von den heutigen Bundespolitikern aus Sachsen haben sich ja etliche grüne Politiker im Bundestag geäußert, entweder in den Medien oder in der Fragestunde des Bundestages am 13. Juni dieses Jahres.

Wichtig ist, dass auch die großen Parteien in Bund und Ländern die Interessen des Rechtsstaates nicht den Parteiinteressen opfern und überall bei den Bemühungen der Strafverfolgungsbehörden und der Oppositionsfraktionen im sächsischen Landtag mitwirken, um mehr Licht ins Dunkel der Verwicklungen zu bringen.

Mit freundlichen Grüßen

Claudia Roth

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