Frage an Claudia Roth von Norbert K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Roth,
im Zusammenhang mit der immer stärker auftretenden, nichtsdestotrotz von der Mainstreampresse nur zu oft totgeschwiegenen Migrantenkriminalität fiel mir ein befreiendes Zitat des australischen Premierministers JohnHoward ein:
“Dies ist unser Land, unser Boden und unsere Art zu leben, und wir gestehen Dir jede Möglichkeit zu, all dies zu geniessen. Aber wenn Du einmal über unsere Fahne, unsere Gelöbnisse, unseren christlichen Glauben oder unseren Lebensstil reklamierst, jammerst oder diese Werte in Frage stellst, dann empfehle ich Dir dringend, ein anderes grosses australisches Freiheitsrecht in Anspruch zu nehmen: Das Recht zu gehen. Wenn Du hier nicht glücklich bist, dann geh. Wir haben Dich nicht gezwungen, hieher zu kommen. Du fragtest, ob Du hier sein darfst. Also akzeptiere das Land, welches Dich akzeptiert hat.”
Meine Frage an Sie lautet nun, ob Sie sich dieser Meinung des australischen Premierministers, natürlich umformuliert auf Deutschland, vollinhaltlich anschließen würden?
Hochachtungsvoll
Norbert Knuthsen
Sehr geehrter Herr Knuthsen,
ich bin Mitglied der grünen Bundestagsfraktion, die keinen Bedarf hat, Äußerungen von anderen Politikern sich zur Positionierungsvorlage zu machen. Denn unsere politischen und programmatischen Forderungen sind sehr klar und differenziert für die Bundesrepublik Deutschland erarbeitet worden.
Mit John Howard habe ich mich nie auseinandergesetzt, aber ich kann mir vorstellen, dass der von Ihnen mitgeteilte Satz in den Ohren vieler Menschen im Migrationsland Australien sehr befremdlich klingt. Die offizielle Besitznahme Australiens datiert ja aus dem Jahr 1788. Der Höhepunkt der Immigration kam im 20. Jahrhundert, was also eine insgesamt sehr junge Migration ist. Auch in den Ohren von australischen Aborigines muss der Satz ziemlich bizzar klingen, obwohl deren Immigration nach Australien schon etliche Tausendjahre zurückliegt …
Mit großer Sicherheit kann ich Ihnen sagen, dass ich mich der grünen Opposition in Australien viel näher fühle als einem Premierminister, der beim Irak-Krieg der Bush-Administration blind und kopflos mit marschiert ist oder beim Kyoto-Protokoll zum internationalen Klimaschutz mit auf der Bremse steht.
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Roth