Frage an Cornelia Prüter-Rabe bezüglich Familie

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Cornelia Prüter-Rabe
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Kerstin F. •

Frage an Cornelia Prüter-Rabe von Kerstin F. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Prüter-Rabe,

Am Freitag konnte ich im Abendblatt einiges über den Wahlkreis 12 und Steilshoop lesen. Vieles fand dort aber keine Erwähnung .So z.B. , dass in Steilshoop die einzige weiterführende Schule geschlossen wurde. Erwähnt wurde auch nicht, dass die Öffnungszeiten der Jugendeinrichtungen (auch die des Haus der Jugend) bei weitem aus meiner Sicht nicht ausreichend sind, um Jugendlichen ein attraktives Angebot zu machen und sie von der Straße wegzuholen. Ich finde es ebenso bedauerlich, dass es in Steilshoop meines Wissens nur eine "Bücherstelle" gibt, die lediglich einige Stunden geöffnet hat. Müsste nicht gerade ein Stadtteil, wie Steilshoop mit einer richtigen, attraktiven Bücherhalle aufwarten?
Wie stehen Sie und Ihre Partei zu diesen Problemen a) weiterführende Schule in Steilshoop b) Jugendeinrichtungen und ihre Öffnungszeiten und c) Ausstattung mit Bücherhallen

Mit freundlichem Gruß

Kerstin Fiedler

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Fiedler,

ihrer Fragestellung entnehme ich, dass sie nicht direkt in Steilshoop wohnen - vielleicht umgezogen sind? -, sich aber trotzdem für diesen Stadtteil interessieren. Das freut mich sehr. Sie wissen sicher auch, dass Steilshoop in der Vergangenheit sehr zu Unrecht in der Presse oft mit negativer Tonlage dargestellt wurde. Das demotiviert leider auch Menschen dort. Sehr viele Menschen wohnen jedoch gern in diesem Stadtteil, möchten z. B. die grünen ruhigen Innenhöfe nicht missen und setzen sich für die Belange ihres Stadtteils mit hohem persönlichen Einsatz ein.

Jetzt direkt zu ihren Fragen:

Dass die integrative Gesamtschule Steilshoop vor dem Aus steht, ist ein Skandal und leider der desolaten Schulpolitik des Hamburger Senates zuzuschreiben. Die GAL hat bereits am 25. Mai 2005 einen Antrag in der Bezirksversammlung eingebracht, die integrierte Gesamtschule Steilshoop auch im Jahr 2006/2007 wieder in das Anmeldeverzeichnis aufzunehmen.

Die Ursache für den starken Rückgang der Anmeldungen zum Jahr 2005/2006 waren der massiven Verunsicherung der Eltern durch die Schulbehörde, die bereits die Schließung der Sekundarstufe II durchgesetzt hatte geschuldet. Die Schule ist für den Stadtteil unverzichtbar. Insbesondere Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern und/oder mit Migrationshintergrund ist der Weg zu einem höheren Bildungsabschluss durch die Schließung der Schule deutlich erschwert, wenn nicht sogar verbaut. Vor dem Hintergrund, dass im deutschen Bildungssystem der Schulabschluss der Kinder auffällig stark von der sozialen Schicht abhängig ist, hätte in Steilshoop eine derartige Entwicklung unbedingt vermieden werden müssen.

Im Februar 2007 wollte die Bugenhagenschule, eine private Gesamtschule der Stiftung Alsterdorf, in den Räumen eine moderne Ganztagsoberstufe einrichten. Dies wäre eine sehr gute Lösung für die Schule und den Stadtteil gewesen. Die jetzigen Zehntklässler der alten Gesamtschule hätten dorthin wechseln können, die Lösung wäre einfach ideal gewesen, doch das Amt für Verwaltung lehnte unverständlicherweise ab. Ich werde mich weiterhin für eine weiterführende Schule in Steilshoop einsetzen.

Auch dem zweiten Teil ihrer Frage kann ich ihnen nur zustimmen, wobei ich aber auch sagen muss: Das HdJ Steilshoop ist mit eines der bestausgestatteten Häuser in Wandsbek und arbeitet vorbildlich mit und für die Jugendlichen. Sicherlich haben sie in dem Punkt recht dass es durchaus wünschenswert wäre die Öffnungszeiten zu verlängern. Dies setzt aber voraus, dass ein neuer Senat nach der Wahl den zu engen Finanzrahmen der seit Jahren zugespitzten CDU-Kürzungspolitik wieder bedarfsgerecht erweitert. Zurzeit ist der Jugendhilfeausschuss in der desolaten Lage, zusätzliche Mittel nur durch Kürzung in anderen Einrichtungen freimachen zu können. Die GAL setzt einen Schwerpunkt ihrer Politik in die Jugendarbeit und wird sich für die Erweiterung von Jugendarbeit einsetzen.

Die Bücherhalle ist Mitte 2005 an den jetzigen Standort im EKZ gezogen. Durch den Umzug wurde die Fläche um etwa die Hälfte verkleinert. Die personelle Ausstattung wurde ebenfalls halbiert. Jetzt sind dort noch eine Bibliothekarin und eine Assistentin beschäftigt. Reduziert wurde auch der Buchbestand und die Öffnungszeiten. Die Bücherhalle hat heute an den Tagen Mo, Di., Do. geöffnet. Vorher war auch am Freitag geöffnet. Die Bücherhalle wurde zurückgestuft auf eine Familienbibliothek mit Schwerpunkt auf Kinderbüchern bis 14 Jahre.

Auch hier trifft die Steilshooper wieder die massive Sparpolitik des Hamburger Senates. Wir haben 2005 sehr für den vollständigen Erhalt an dem alten Standort gekämpft, konnten aber leider gegen die absolute Mehrheit der CDU nichts ausrichten. Es ist wichtig die Öffnungszeiten der Bücherhalle wieder zu verlängern und vor allem ist es sehr wichtig auch den Jugendlichen über 14 und den Erwachsenen also jedem in Steilshoop lebenden Bürger ein attraktives Angebot zur Verfügung zu stellen. Positiv ist lt. Aussage der Bibliothekarin allerdings anzumerken, dass der neue Standort im EKZ besser in der Optik ist und stärkere Beachtung findet.

Gerade das Beispiel Steilshoop zeigt, dass Problembewusstsein und Engagement nicht ausreichen, um gute Konzepte voran zubringen und Schaden vom Stadtteil abzuwenden. Auch die Mehrheitsverhältnisse müssen stimmen. Die kommenden Wahlen sind also sehr wichtig: Am 24. Februar können Sie mit Ihrer Wahlentscheidung Ihre ganz persönlichen Weichen stellen. Denn eins steht fest, je stärker die GAL ist, desto mehr können wir für Sie erreichen.

Um eine noch lesbare Länge einzuhalten, schließe ich jetzt erst einmal ab. Bitte stellen sie gern ergänzende Fragen. Auch an positiven Anregungen sind wir immer sehr interessiert.

Mit freundlichen Grüssen

Ihre Kandidatin Conny Prüter-Rabe