Frage an Daniel Bahr bezüglich Gesundheit

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Daniel Bahr
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Frage von Thomas K. •

Frage an Daniel Bahr von Thomas K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Bahr,

im Zuge der Diskussionen um die Sperrung von Internetseiten rückt, was ich sehr begrüsse, die Problematik des sexuellen Missbrauchs von Kindern wieder ins Blickfeld der Politik. Gerade angesichts der Entschlossenheit mit der viele Politiker sich dieses Themas annehmen, ist es mir absolut unverständlich dass Präventionsprojekte, mit denen effektiv etwas gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern getan werden könnte, von der Politik weitgehend ignoriert werden.

Seit 2005 existiert an der Berliner Charite ein Projekt, welches sich an Männer mit auf Kinder gerichteten Sexualphantasien richtet, die Angst haben einen Übergriff zu begehen und Hilfe in Anspruch nehmen möchten. Mehr als 1000 Männer haben sich inzwischen beworben, die Nachfrage übersteigt das Angebot an Therapieplätzen bei weitem.

Deutlich zeigt sich hier eine katastophale Versorgungssituation, die einem, wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt, immer wieder begegnet. Für viele Pädophile ist es praktisch unmöglich einen kompetenten Ansprechpartner zu finden. Ursächlich hierfür ist u.a. dass Störungen der Sexualpräferenz nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankassen gehören.

Wie kann es sein, dass es offensichtlich viele Menschen gibt, die Angst haben Übergriffe zu begehen, denen aber keine Hilfe angeboten wird? Warum werden solche Thearpien nicht von den Krankenkassen bezahlt?

Die Entstehung des Berliner Präventionsprojektes war nur durch grosszügige Spenden von Opferschutzorganisationen möglich. In den ersten Jahren flossen keinerlei staatliche Gelder . Wieso werden solche Projekte nicht von staatlicher Seite forciert und massiv unterstützt?

Ich habe mich mit diesem Thema in den letzten Jahren sehr intensiv beschäftigt und bin, anders kann ich es nicht sagen, fassungslos mit welcher Ignoranz dieses Thema seitens der Politik behandelt wird. Wie steht ihre Partei, wie stehen Sie als Person zu diesem Thema?

MfG
Thomas Kipp

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Kipp,

das von Ihnen dargestellte Projekt wird durch die FDP-Bundestagsfraktion keinesfalls ignoriert, im Gegenteil: Die FDP-Bundestagsfraktion unterstützt das Projekt Dunkelfeld, welches Kindern Schutz vor Pädophilie bieten soll. Bereits bei den Beratungen des Haushaltes des Bundesministeriums für Justiz im Jahr 2007 hat die FDP-Bundestagsfraktion in Person von Frau Leutheusser-Schnarrenberger gefordert, das Präventionsprojekt Dunkelfeld im Zuständigkeitsbereich des Bundesjustizministeriums anzusiedeln.

Nach meinem Kenntnisstand wird dieses Projekt seit dem Jahr 2008 entsprechend aus Steuermitteln unterstützt.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Bahr