Naturschutz: Wiederherstellung zerstörter Wälder Ist es sinnvoll, abgestorbene Bäume und Totholz zu lassen wie es ist oder sollte der Waldboden vor Wiederaufforstung "sauber" ausgeräumt werden?

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Derya Gür-Seker
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Frage von Martin P S. •

Naturschutz: Wiederherstellung zerstörter Wälder Ist es sinnvoll, abgestorbene Bäume und Totholz zu lassen wie es ist oder sollte der Waldboden vor Wiederaufforstung "sauber" ausgeräumt werden?

Welche Strategie verfolgt Grüne Politik gegen die Austrocknung der Wälder und insbesondere gegen die Austrocknung der Aufforstungsgebiete ?
Ist es zB sinnvoll, die Feuerwehr proaktiv einzusetzen, um in dert jetzt kommenden Hitzezeit Aufforstungsgebiete gezielt zu wässern ?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Vielen Dank für Ihre so wichtige Frage. Am 8. März war ich persönlich vor Ort in Aegidienberg (hier u.a. im Neubaugebiet) und habe mir dort z.B. bereits gerodete Stellen, zusammen mit unserer Stadträtin Christiane Guth, genauer angeschaut. Ihre Frage bezüglich der Aufforstungsgebiete ist mit Blick auf aktuelle Hitzewellen, Dürre sehr berechtigt. Hier wären verschiedene Strategien sinnvoll.

Beispielsweise: 1. Es wäre angebracht, nicht abzuräumen zum Schutz vor Austrocknen und Erosion (Bodenschutz), zur besseren Aufnahme der Niederschläge. Schutz vor Ausstrocknung der Aufforstungsgebiete wäre gewesen, keinen Kahlschlag durchzuführen. 2. Aber auch gezielte Wässerungen wären wichtig. Beispielsweie gibt es in Baden-Württemberg ein Bewässerungsprojekt (BayWa) zur Wiederaufforstung. Das ist eine Möglichkeit,  präventiv vorzugehen. 3. Gleichzeitig ist aber auch das "Totholz" wichtiger Lebensraum und Nährstroff für Käfer, Insekten und Vögel. Das Holz verrottet und wird zu Dünger für den nachwachsenden Wald. Die stehenden toten Bäume bieten anfangs noch Schatten und brechen den Wind und schützen vor Austrocknung durch Wind.

Generell müssen die Prävention und Bekämpfung von Wald- und Naturflächenbränden deutlich verbessert werden, wie die Brandereignisse der letzten Jahre eindrücklich gezeigt haben. Hierfür müssen sich Wald- und Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen noch besser an die unvermeidbaren Folgen der Klimakrise anpassen, die etwa durch Hitze, Dürren, Stürme und Starkregen entstehen. Die im Klimaanpassungsgesetz NRW geforderte Klimaanpassungsstrategie werden wir schnellstmöglich mit klaren, messbaren Zielen und Maßnahmen vorlegen und eine ambitionierte Umsetzung sicherstellen.

Setzen Sie sich gerne auch nach der Wahl mit mir direkt in Verbindung oder sprechen Sie unsere Ratsfraktion im Rat der Stadt Bad Honnef gerne an.

Viele Grüße

Derya Gür-Şeker