Frage an Elisabeth Jeggle bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Elisabeth Jeggle
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Frage an Elisabeth Jeggle von Wolfgang R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Frau Jeggle!

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Sie wissen offensichtlich, wie die Verbraucher tikken. Wenn aber durch das Verhalten der Menschen andere Lebewesen massenhaft leiden, ist es dann nicht die Aufgabe der Politik dagegen vorzugehen? Im Straßenverkehr haben Sie doch auch Regeln, welche die Bürger vor gefährlichem Verhalten einzelner Autofahrer schützen sollen. Wenn Sie schon nicht die Haltebedingungen für Nutztiere verbessern wollen, dann führen Sie doch wenigsten eine Kennzeichnungspflicht für Produckte ein, welche aus nicht artgerechter Tierhaltung erzeugt wurde. Was halten Sie von solch einer Negativkennzeichnung? Bei Zigaretten ist so etwas Standard.

Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Richter

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Richter,

es gibt bereits verschiedene Labels, an denen die Verbraucher erkennen können, ob bei der Haltung der Tiere mehr für deren Wohl getan wurde, als der gesetzliche Mindeststandard festschreibt. Beispielsweise die Qualitätssicherungssysteme in Deutschland oder das relativ neue Label des Deutschen Tierschutzbundes. Je mehr Bürgerinnen und Bürger solche Produkte nachfragen, desto mehr Produzenten werden in diese Systeme aufgenommen werden wollen und müssen sich dann an die strengeren Standards halten. Wir haben mit diesen freiwilligen Programmen gute Erfahrungen gemacht, wohl gerade weil sie eben für die Landwirte freiwillig sind.

Haltungsformen bei denen Lebewesen leiden, sind in der Europäischen Union nicht erlaubt. Ein Label für nicht artgerechte Haltung ist deshalb nicht sinnvoll. Wie auch im Straßenverkehr gibt es trotz Vorschriften immer Personen, die sich nicht an die Regeln halten. Das muss auch bei der Tierhaltung entsprechend bestraft werden.

Gerade im Tierschutz gibt es oftmals das Problem, dass die bestehenden europäischen Gesetze in manchen Mitgliedsstaaten nicht korrekt umgesetzt und kontrolliert werden. Ich kämpfe seit Jahren dafür, dass Mitgliedsstaaten, welche die EU-weiten Regelungen nicht richtig einhalten und kontrollieren strenger sanktioniert werden. Wir müssen uns zunächst auf die Umsetzung konzentrieren. Es nützt leider nichts, wenn wir ein Gesetz verschärfen, das momentan nicht richtig eingehalten wird.

Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Jeggle