Frage an Elke Seidel von Kati B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dr. Seidel,
gerade im Sommer stellt sich mir die Frage, was Sie als Landtagsabgeordnete konkret dazu beitragen können, um einerseits die Informationen zum Thema UV-Strahlung zu verbessern und zum anderen Kinder,Säuglinge und Alte vor den Belastungen und Risiken der schädlichen Strahlung zu schützen?
Mit welchen Institutionen arbeiten sie dabei zusammen, um möglichst eine breite Masse an BürgerInnen zu erreichen?
Es grüßt Sie herzlich
Kati Bukowski
Liebe Frau Bukowski,
ich werde mich dafür engagieren, dass die Informationen für alle Bürgerinnen und Bürger über die UV-Strahlung einen festen Platz in der Tagesberichterstattung bekommen. So werde ich anregen, dass in Funk und Fernsehen nicht nur über das morgige Wetter berichtet wird, sondern auch über die Prognose der UV-Strahlung für die nächsten Tage mit Hinweisen zum Verhalten im Alltag. Die Tageszeitungen sind da eingeschlossen. Des Weiteren wird es ein Projekt geben (so wie es in Mecklenburg-Vorpommern schon lange praktiziert wird), dass in öffentlichen Schwimmbädern die Höhe des UV-Index deutlich angezeigt wird, damit die Badegäste eigenverantwortlich entscheiden können, wie lange sie sich wirklich der direkten Sonnenbestrahlung aussetzen wollen.
Der Schutz vor direkter Sonnenbestrahlung ist besonders bei Säuglingen und Kleinkindern erforderlich, da die kindliche Haut noch nicht alle Schutzmechanismen ausgebildet hat und somit schnell ein Sonnenbrand entsteht.
Die Haut ist unser flächenmäßig größtes Organ, Sie reagiert mit allen Umwelteinflüssen und hat ein gutes Gedächtnis. So können schwere Sonnenbrände in der Jugend unter anderem im Alter zum schwarzen Hautkrebs führen. Diesem schwarzen Hautkrebs kann man nur begegnen, indem die Bevölkerung unermüdlich und regelmäßig aufgeklärt wird, der Bürger sein Verhalten anpasst und sich durch weite Kleidung und weitere Sonnenschutzmaßnahmen schützt. In Australien zum Beispiel wird seit den 60 er Jahren regelmäßig vor Sonnenbränden gewarnt und aufgeklärt. Der Erfolg dieser Aufklärung stellt sich erst jetzt ein, die Erkrankungszahlen stagnieren.
Um Erfolge bei der Aufklärung zu erlangen, kann ich sehr gut auf Netzwerke zurückgreifen, die sich mit der Vermeidung von Schäden für die Kinder und Jugendlichen beschäftigen oder sich in der Erziehung engagieren. Sie sehen, es geht hauptsächlich darum, die Bürgerinnen und Bürger umfassend aufzuklären und ihnen Hilfsmittel (wie zum Beispiel UV-Messkärtchen, die einige Krankenkassen schon anbieten oder Mützen mit Nacken- und Ohrenschutz) zur Verfügung zu stellen. Die Bekleidungsindustrie beginnt, dieses Thema aufzugreifen, einige wenige Betriebe produzieren bereits Textilien, die mit einem Zertifikat, zum Beispiel UV-Standard 801, ausgeschildert sind.
Ich habe Ihnen noch drei Informationsmaterialien angefügt. Hier können Sie sich noch weiter informieren.
Ich hoffe, Ihre Frage ausreichend beantwortet zu haben und verbleibe mit
sonnen-energi(E )schen Grüßen
Ihre ELKE SEIDEL
Nachsatz zur Information (bitte ebenfalls an die Antwort anfügen)
Der UV-Index wurde international einheitlich festgelegt und wird stets in ganzen Zahlen angegeben. Ein UV-Index 7 in Deutschland ist genauso zu bewerten wie der gleiche Wert in Kenia oder Kanada. Am Äquator beträgt der UVI bei unbedecktem Himmel auf Meereshöhe etwa 12. In Deutschland werden im Sommer UVI-Werte bis 8 erreicht, in den Hochlagen der süddeutschen Gebirgsregionen sogar noch höhere Werte. Je höher der UVI an einem Tag ist, desto schneller kann bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten (siehe auch http://www.bfs.de ).
Die Neuerkrankungsrate des malignen Melanoms hat sich in Deutschland in den letzten 20 Jahren verdreifacht und der Altersgipfel für das Auftreten verschiebt sich in den letzten Jahren zu immer jüngeren Lebensaltern. (Strahlenschutzkommission - SSK - 2007).