Sehr geehrter Herr Fritz,

zuerst zu meiner Herkunft. Es gibt neben Hemmingen bei Hannover auch ein Hemmingen im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg.

Das Weiterverweisen meiner Fragen an eine andere Bewerberin, die nicht für meinen Wahlkreis zuständig ist, ist ein Spiegelbild der Standartreaktionen eines Politikers auf unliebsame unangenehme oder fachgebundene Fragen: Lavieren, verweisen, ausweichen, sich aus der Verantwortung ziehen.

Ihre Reaktion ist deshalb für mich nicht nur äußerst unbefriedigend, sondern bestätigt in eindrucksvoller Weise auch die Ignoranz der Politiker, die in diesen Tagen Gang und Gäbe zu sein scheint. Diese Haltung schreckt vor allem mich als Vertreter der jüngeren Generation zutiefst ab, überhaupt eine der arrivierten Parteien zu wählen. Die Versuchung der Partei der Nichtwähler beizutreten vergrößert sich dadurch ebenfalls.

Nach Art. 38 Abs. 1 S. 2 GG sind Sie, Herr Fritz, als Bundestagsabgeordneter Vertreter des ganzen Volkes. Unsere Verfassung kennt in diesem Zusammenhang keine Wahlkreise! Nicht zuletzt anhand der Tatsache, dass Art. 38 Abs. 1 S. 2 GG entweder nicht gekannt oder gekannt und ignoriert wird, zeigt, dass es unsere Parlamentartier offenbar mit unserer Verfassung möglicherweise nicht so ganz ernst zu nehmen scheinen. Zahlreiche in letzter Zeit vom BVerfG kassierte Gesetze in Steuerrecht, Strafrecht und anderen Rechtsgebieten könnten diesbezüglich als beredtes Beispiel gelten und herangezogen werden.

In diesem Sinne verweise ich noch einmal vollen Inhalts auf meine bereits am 07.08.2009 und am 09.09.2009 an Sie gestellten Fragen und bitte noch einmal höflich um Beantwortung.

Mit freundlichen Grüßen