Sehr geehrte Frau H.

danke für Ihre Frage.

Wenn Windräder im Wald gebaut werden, müssen betroffene Flächen wieder 1 zu 1 an anderer Stelle aufgeforstet werden. Es ist falsch, dass "großräumig Wälder ausgeholzt" würden. Der Bundesverband Windenergie hat ermittelt, dass Stand 2021 2.086 Windenergieanlagen auf forstwirtschaftlichen Flächen errichtet sind. Das entspricht 0,008417 Prozent der gesamte Waldfläche in Deutschland. (vgl.: https://www.wind-energie.de/fileadmin/redaktion/dokumente/publikationen-oeffentlich/themen/01-mensch-und-umwelt/03-naturschutz/20210831_BWE-Broschuere_Wind_im_Forst.pdf) Über ein Drittel der Fläche Bayerns besteht aus Wald, wenn wir hier einen sehr kleinen Teil für Windräder nutzen, gehen wir mit dem Potential sinnvoll um. Das Umweltbundesamt hat geprüft, dass sich zum Beispiel ein halber Hektar gerodeter Wald für den Bau eines Windrads bereits im ersten Jahr nach der Inbetriebnahme rechnet und ein Vielfaches an CO₂-Äquivalenten einspart. (vgl. S.2:  https://stories.umweltbundesamt.de/system/files/document/20210527_Themenkompass_Oekobilanz.pdf Wir GRÜNE haben im vergangenen Jahr für bundeseinheitliche Standards zum Artenschutz im Wald im Bundesnaturschutzgesetz gesorgt, die nun in allen Bundesländern gelten.

Die größte Gefahr für unsere Wälder in Bayern ist derzeit die Erdüberhitzung, nicht die Windenergie. Der bayerische Waldzustandsbericht zeigt, dass der Nadel- und Blattverlust der Bäume in Bayern aufgrund der Erdüberhitzung stark zunimmt. (vgl. S.6: https://www.bestellen.bayern.de/application/eshop_app000000?SID=130078813&ACTIONxSESSxSHOWPIC(BILDxKEY:%2708000122%27,BILDxCLASS:%27Artikel%27,BILDxTYPE:%27PDF%27)) Bayerns Wälder leiden massiv unter der Erdüberhitzung. Die Erderhitzung können wir eindämmen, wenn wir mehr Strom aus Erneuerbaren Energien statt aus fossilen Energien gewinnen. Mit mehr Windenergie, auch im Wald, senken wir den CO₂-Ausstoß und sichern ein stabiles Klima, das den Wald Leben nicht Verdorren lässt. Außerdem gibt es leider zahlreiche Waldflächen, die durch Schädlingsbefall oder Sturmschäden beschädigt bis zerstört sind und sich für den Bau von Windrädern eignen.

Außerdem haben Sie E-Autos angesprochen. Wir GRÜNE setzen uns für Ressourcenkreisläufe, gute Arbeitsbedingungen in allen Branchen und für eine klimafreundliche Mobilität ein, damit wir Menschen in einem guten Klima gut leben können. Zahlreiche Studien und Vergleiche zeigen, dass E-Autos klimafreundlicher sind als Autos, die fossile Brennstoffe verbrennen. E-Motoren arbeiten effizienter und sind im gesamten Produktlebenszyklus ebenfalls klimafreundlicher als Verbrennungsmotoren, denn auf hohe Emissionen in der Produktion folgen Emissionseinsparungen in der Nutzungsphase und damit eine deutlich bessere Emissionsbilanz. Ich empfehle zum Beispiel diese Doku mit Prof. Harald Lesch: https://www.youtube.com/watch?v=shc6hnCrAQ0. Auch die Entwicklung weist auf noch bessere Bilanzen hin: Der deutsche durchschnittliche Strommix wird in den nächsten Jahren zunehmend mehr Ökostrom enthalten, viele E-Autofahrerinnen und -fahrer nutzen bereits Tarife mit 100% Ökostrom. (vgl. https://www.isi.fraunhofer.de/de/presse/2022/presseinfo-04-Laden-Elektrofahrzeuge-Oekostrom.html) Außerdem bleibt es wichtig den Stromverbrauch der E-Autos im Blick zu halten und stetig zu verbessern.

Ja, ich finde es wichtig, dort wo es möglich ist, Strom effizient zu nutzen oder zu sparen. Beim Autofahren ist es wie oben beschrieben sinnvoll, Elektroautos zu nutzen, weil sie die Belastung von uns Menschen durch CO₂ im Vergleich zum fossilen Verbrenner senken. Auf in eine gute Zukunft!

Mit freundlichen Grüßen

Eva Lettenbauer