Frage an Frank Spieth bezüglich Finanzen

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Frank Spieth
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Frage von Dieter S. •

Frage an Frank Spieth von Dieter S. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Spieth,
wie sollen die Lasten der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise verteilt werden?
Stimmt der Satz: In Deutschland werden Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert?
Drohen auf lange Sicht Einschnitte für „Normalbürger“ und die öffentlichen Haushalte?
Kennen Sie die Initiative von Vermögenden ( www.appell-vermoegensabgabe.de )?
Sie sieht vor, dass Personen mit einem Vermögen von mehr als 500.000 Euro 2009 und 2010 fünf Prozent ihres Vermögens abgeben. Das würde in den zwei Jahren ca. 100 Milliarden Euro einbringen.
Es ist nicht hoch genug zu bewerten, dass es Wohlhabende Menschen in Deutschland gibt, die diese Sicht auf unsere Probleme haben.
Einer Umfrage zufolge unterstützen 57 Prozent der Deutschen die Forderung nach einer Vermögensabgabe (Quelle: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Geld-Steuern;art271,2837503 ).
Als Sympathisant des Appells und Bürger Ihres Wahlkreises frage ich Sie: Wie stehen Sie zu diesen Forderungen?
Mit freundlichen Grüßen,
Dieter Stompe

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Stompe,

DIE LINKE fordert, dass ein Jahr nach der Lehman-Pleite endlich die naheliegenden Konsequenzen aus der Finanzkrise gezogen werden. Die Banken sind unter öffentliche Kontrolle zu stellen und strikt zu regulieren. Die Zeche müssen diejenigen zahlen, die jahrelang vom Kreditwahn und spekulativen Exzessen profitiert haben. DIE LINKE fordert deshalb, private Banken zu vergesellschaften, den Finanzsektor öffentlicher Kontrolle zu unterwerfen und den privaten Bankensektor in die öffentliche Hand zu überführen. Leerverkäufe, außerbilanzielle Zweckgesellschaften, Derivate, Hedge-Fonds und Private-Equity-Gesellschaften müssen verboten werden; Spekulanten gehören an die Kette: Wir wollen die Börsenumsatzsteuer am Finanzplatz Deutschland und möglichst international einführen; das internationale Finanzsystem reformieren, die Spekulation mit Währungen durch feste, aber veränderbare Wechselkurse eindämmen. Eine Vermögensabgabe ist dringend erforderlich, damit Einkommen und Vermögen gerechter verteilt werden. DIE LINKE schlägt eine Vermögensabgabe von 5 Prozent vor. Diese Abgabe bezieht sich auf das Vermögen, das eine Million Euro übersteigt. Wir fordern einen deutlich höheren Anteil der Löhne am Volkseinkommen. Vermögenseinkommen, große Erbschaften und Finanzgeschäfte müssen wesentlich stärker belastet werden als bisher; dazu fordert DIE LINKE eine Millionärssteuer für die Bewältigung der Krisenlasten.

Mit freundlichen Grüßen

Frank Spieth