Frage an Gabriele Fechtner bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Gabriele Fechtner
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Frage von Markus S. •

Frage an Gabriele Fechtner von Markus S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Frau Fechtner,
sie waren ja im Mai beim konzernweiten Aktions- und Streiktag der Kollegen von thyssenkrupp Steel und habe ihre Solidarität überbracht. Warum wurden sie dort von Funktionären der IGM angefeindet und wurde versucht diese Solidarität zu verhindern?
Wir Stahlarbeiter brauchen doch die breite Unterstützung der Politiker, von den meisten bekommen wir aber nur warme Worte!

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Antwort von
MLPD

Hallo Herr S.,

Diesen Tag habe ich noch sehr gut in Erinnerung. Hauptanlass des Protests waren die Fusionspläne von thyssenkrupp Steel und Tata, die über 4000 Arbeitsplätze auf die Abschussliste setzt.

Als Spitzenkandidatin der Internationalistischen Liste/MLPD im NRW Wahlkampf bin ich selbstverständlich dorthin gegangen, während die damalige Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) mit Abewesenheit glänzte.

Als wir von der Internationalistischen Liste/MLPD auf die Kundgebung kamen, um unsere Solidarität zu überbringen und dazu ein offenes Mikrofon durchführen wollten, ließ Dieter Lieske, SPD-Ratsmitglied und IG-Metall-Bevollmächtigter in Duisburg, gleich die Polizei rufen. Sie wurde uns gegenüber sogar handgreiflich aber die Kolleginnen und Kollegen schützten uns. Es ging auf dem Aktionstag um die Auseinandersetzung um eine Richtungsentscheidung unter den Stahlbelegschaften – ob die Arbeiter den Kampf aufnehmen bis die Pläne der Konzerne vom Tisch sind oder ob man Hoffnung in ein „Umdenken der Vorstände“ oder auf bürgerliche Politiker setzt.

Die kämpferische Richtung hat sich an diesem Tag gestärkt. Über 50 Stahlarbeiter trugen sich als Unterstützer des Internationalistischen Bündnisses ein oder wollen in Kontakt mit der MLPD oder dem Jugendverband REBELL bleiben.

Erste Kämpfe der letzten Zeit haben gezeigt, dass nur der Weg des Kampfs erfolgreich ist: So musste die geplante Schließung der Querteilanlage in Duisburg-Hüttenheim zurückgenommen werden und der Vorstand konnte sein Ziel, 500 Millionen Euro mehr Profit aus den Arbeitern zu pressen, nicht durchbringen!

Mit der Bekanntgabe der Planung zur Fusion mit Tata, die am 23.9. unterzeichnet werden soll, stehen die Stahlarbeiter vor der Entscheidung, einen unbefristeten selbständigen Streik zu führen; das ist der einzige Weg gegen Werksschließungen und im Kampf um ihre Arbeitsplätze. Die 150 Beteiligten bei selbständigen (Streik-)Aktionen am 13. September zeigen, dass die Zeit dafür auch reif ist.

Die MLPD wird den Stahlarbeitern mit ihrem Know How mit Rat und Tat zu Seite stehen.

Schon den Rheinhausen-Kampf von 1987 und v.a. die selbständigen Streiks dabei hätte es so ohne die Arbeit der MLPD nicht gegeben.

Kein Wunder, dass die MLPD auch in der bürgerlichen Wirtschaftspresse als sehr ernstzunehmender Faktor in den Stahlbetrieben gilt... https://www.freitag.de/autoren/simons/wenn-marxisten-joggen .>

Mit solidarischen Grüßen
Gabi Fechtner