Warum sind Sie dagegen? Ich betreibe selbst eine ökologische Gemüsegärtnerei mit viel Förderung von Artenvielfalt und Naturschutz. Daneben befindet sich ein konventionelles Rapsfeld, auf dem die

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Gabriele Gschwind-Wiese
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Frage von Janne G. •

Warum sind Sie dagegen? Ich betreibe selbst eine ökologische Gemüsegärtnerei mit viel Förderung von Artenvielfalt und Naturschutz. Daneben befindet sich ein konventionelles Rapsfeld, auf dem die

Insekten, die ich mit meiner Wirtschaftsweise fördere, sterben. Bitte setzen sie sich doch für kleinbäuerliche ökologische Betriebe ein und gehen Sie weg von der Flächensubvention. Landwirtschaft ist immer noch nicht genug im Fokus, ich hoffe dass sich das bald ändert, vorallem, wenn die Menschen jetzt vor leeren Regalen stehen. Ich wähle eigentlich immer links, aber der Ökolandbau kommt mir bei euch viel zu kurz. Liebe Grüße, Janne G.

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Sehr geehrte Frau G.,

ich möchte mich für Ihre Nachfrage bedanken, weil meine Ablehnung der abgefragten Position vielleicht tatsächlich einer weiteren Erläuterung bedarf: Wir möchten, dass öffentliches Geld einen Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Auch im Bereich Landwirtschaft setzen wir uns für den sozial-ökologischen Wandel ein. Das bedeutet aber, dass wir schon auch konventionelle Betriebe unterstützen wollen, wenn sie bspw. bessere Arbeits- oder Tierhaltungsbedingungen umsetzen wollen und dafür Förderung beantragen. Auch hier kommt es dann im Ergebnis ja zu gesellschaftlichem Mehrwert. Und auch das ist für uns förderwürdig: Wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb - ob er nun ökologisch landwirtschaftet, oder konventionell - etwa einen Wanderweg nicht unterpflügt, dafür aber auf Anbaufläche verzichtet. Was Sie schildern, muss via gesetzlicher Vorgaben und Verordnungen geändert werden, also etwa durch ein Verbot bestimmter Insektizide und Pestizide. Wir haben im Land aktuell um die 6% ökologisch bewirtschafteter Flächen. Eine Begrenzung der Förderung auf allein so arbeitende Betriebe würden einen Wandel eher ausbremsen, weil kleine Betriebe dann sicherlich nicht überleben könnten, aber gerade sie sind es doch, die das meiste Potenzial für ein „künftig anders“ mitbringen und man sollte sie auch unterstützen, wenn erste Schritte nur zaghaft oder in Teilbereichen erfolgen.