Frage an Gerhard Botz von Sebastian B. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Hr. Dr. Botz,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort auf meine Frage vom 20.05.2008. Allerdings bin ich mit einem Teil Ihrer Antwort nicht so ganz zufrieden. Um Missverständnissen aus dem Weg zu gehen, werde ich daher meine Frage hier nochmal etwas konkreter formulieren :
Welche bezahlbaren und umweltfreundlichen Verkehrsmittel (und die Betonung liegt hier tatsächlich auf Verkehrsmittel) wollen Sie den Bürgern in den nächsten 5 - 10 Jahren zur Verfügung stellen ?
Der Individualverkehr (Auto) hat mit den derzeitigen Energiepreisen seine Schmerzgrenze erreicht, Flugzeuge stellen keine umweltfreundliche Alternative dar, der öffentliche Nahverkehr ist meist zu unflexibel (und viel zu teuer).
Desweiteren denke ich, dass der Hinweis auf "private Anpassungsprozesse" zwar berechtigt, aber dennoch fehl am Platze ist, da für solche Prozesse erst einmal ein vernünftiger Rahmen geschaffen werden muss - und das ist Aufgabe der Politik.
Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank
Sebastian Becker
Sehr geehrter Herr Becker,
es ist ein Irrtum, dass Politik in der Frage allein dafür zuständig ist, welcher Technologie sich mobile Bürger zukünftig bedienen können.
Der große historische Wechsel von Pferd auf Bahn und später auf Automobil kam nicht durch Reichstagsbeschlüsse zustande, sondern durch lebendige Prozesse mit Wechselbeziehungen zwischen Forschung/Entwicklung und industriellem Fortschritt in Gesellschaften begleitet durch politische Brems- bzw. Förderprozesse.
In den kommenden 5-10 Jahren können durch niemanden optimale, umweltfreundliche und für jeden bezahlbare Verkehrsmittel aus dem Boden gestampft werden. Allein die überwiegende Nachfrage von uns Bürgern bspw. nach sehr sparsamen und umweltfreundlichen Autos kann in so kurzen Fristen aber sinnvolle Tendenzen beschleunigen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gerhard Botz