Frage an Gerhard Hanke von Sandra T. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Dr. Hanke,
ich habe in der Zeitung gelesen, dass Sie sich für ein Parkhaus in Bingerbrück einsetzen. Sie haben unter anderem gefordert, dass die Landesregierung unverzüglich Mittel für den Bau eines Parkhauses bereitstellt. Ich konnte in dem Artikel keine Aussage der Stadt Bingen zu ihrer Forderung finden. Daher frage ich Sie, ob auch die Oberbürgermeisterin, die ja auch ihrer Partei angehört, unverzüglich Mittel vom Land für den Bau eines Parkhauses in Bingerbrück fordert. In diesem Zusammenhang würde mich auch interessieren, wann der Stadtrat mit seiner CDU Mehrheit den Bau eines Parkhauses in Bingerbrück beschlossen hat. Außerdem würden mich die Baukosten interessieren. Wenn Sie schreiben, dass die Landesregierung unverzüglich Mittel bereitstellen soll, dann wurde der Antrag sicherlich bereits vor Jahren gestellt. Können Sie bitte mitteilen, wie lange der Antrag auf Zuwendung bereits in Mainz liegt?
Ich finde, Sie haben ein sehr interessantes Thema aufgegriffen und freue mich auf Ihre Antworten.
Guten Tag Frau Theiß,
vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Interesse an diesem Thema. Die Parksituation im Binger Stadtteil Bingerbrück ist schon seit einiger Zeit im Stadtteil, aber auch in den städtischen Ausschüssen ein Thema.
Vorgesehen war bisher immer, das Parkhaus auf dem Gelände der Deutschen Bahn AG (an der Naheseite) zu bauen. Diese Möglichkeit ist durch den Verkauf dieses Geländes durch die Bahn an einen privaten Investor vergeben worden, der dort ein Einkaufszentrum errichten möchte.
Bisher hat die Deutsche Bahn leider auch immer wenig Interesse an der Bingerbrücker Park-Problematik gezeigt bzw. durch Sperrung des o.g. Geländes für Bahnreisende dieser sogar Vorschub geleistet.
Gespräche der Binger Oberbürgermeisterin, der Binger Parteien wie auch des Bingerbrücker Verkehrs- und Gewerbevereins "Pro Bingerbrück" mit Vertretern der Deutschen Bahn und ihrer Tochtergesellschaften sind bisher immer erfolglos geblieben. Leider hat sich bis heute die Landesregierung der bekannten Problematik nicht angenommen.
Als Standort für das Parkhaus schlage ich die kleine Parkfläche an der B9 Richtung Trechtinghausen vor, wo es möglich wäre, das Parkhaus in den Hang zu bauen. Mangels öffentlicher Flächen kann dies jedoch nur im Einvernehmen mit der Deutschen Bahn erfolgen.
Die Vergabe der Landesgartenschau nach Bingen bietet der Stadt ungeheure Chancen, da sie damit auch stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt. Dadurch wird auch der Druck auf die Deutsche Bahn größer, sich mit an der Lösung des Parkproblems zu beteiligen.
Bislang hat der Binger Stadtrat keine Entscheidung für den Bau des Parkhauses getroffen. Ein solcher Beschluss kann auch erst am Ende eines Diskussionsprozesses stehen und vor allem auch wenn erst bekannt ist, wie die Finanzierung aussehen wird. Und dazu muss das Land klar sagen, ob es bereit ist, für die Bürger der Region und die Besucher der Landesgartenschau Mittel für ein Park&Ride-Haus bereitzustellen - denn diese benötigen die Parkflächen und nicht die Einwohner der Stadt Bingen. Dies ist eine ur-eigene Aufgabe des Landes, der es sich auch stellen muss. Daher die berechtigte Forderung vieler Bingerbrücker Bürger, die ich im Rahmen meiner Möglichkeiten aktiv unterstützen werde.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gerhard Hanke