Frage an Gregor Gysi von Rupert R. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Dr. Gysi!
In vielen Dingen stimme ich mit der Partei "Die Linke" überein und würde sie auch gerne unterstützen. Doch ein Thema macht mir noch Sorgen: Das Betreuungsgeld. Eigentlich bin ich für ein Betreuungsgeld, doch nun will die Partei dieses abschaffen. Könnten Sie mir Herr Dr. Gysi erklären welche Argumente die Partei dazu bewogen hat, das Betreuungsgeld abschaffen zu wollen?
Besten Dank schon mal für Ihre Erläuterungen.
Mit freundlichen Grüßen
Rupert Raßhofer
Sehr geehrter Herr Raßhofer,
Ihre Nachricht vom 10. Oktober hat mich erreicht. Das Betreuungsgeld wird an Familien unter der Bedingung gezahlt, dass sie ein Kind in keine Kindertageseinrichtung schicken. Ein solches Betreuungsgeld gab es bereits in Norwegen. Das Ergebnis bestand darin, dass nur ärmere Familien, Familien mit Immigrationshintergrund dieses Betreuungsgeld annahmen, um die Situation finanziell zu verbessern. Dadurch besuchten diese Kinder keine Kindertageseinrichtungen und wurden nicht auf die Schule vorbereitet. Sie lernten auch nicht sozial. Das Ergebnis war, dass sie in der Schule viel schlechtere Chancen als andere Kinder hatten. Deshalb sind wir ja gegen das Betreuungsgeld und wollen statt dessen, dass das Geld für Investitionen in gut organisierte Kindertageseinrichtungen gesteckt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
Weitere Fragen an Gregor Gysi
Zunächst müsste eine Aufwertung der Löhne im Rentenrecht stattfinden, damit man endlich in Ost und West für die gleiche Arbeit auch die gleiche Rente bezieht.
Ich stimme Ihnen zu und wir widersprechen diesbezüglich auch regelmäßig im Bundestag und in den Ausschüssen.
Schwierig wird es für meine Partei bei der Europawahl und den drei anschließenden Landtagswahlen im Osten.
Die Pensionen für Frauen liegen durchschnittlich bei 60 Prozent, die von Männern durchschnittlich bei 70 Prozent. Insgesamt ergibt dies einen Durchschnitt von 66 Prozent.