Frage an Gregor Gysi von Rolf S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,
da mich Ihre Bundestagsreden und Argumentationen immer wieder überzeugt haben (und überzeugen) und ich Sie und Ihre Fragen bzw. Positionen in unserer Politikandschaft für enorm wichtig halte, versuche ich auch, mich kritisch mit den neuerlichen Vorwürfen gegen Sie bezüglich IM-Tätigkeit etc. auseinanderzusetzen. Mir ist dabei auch bewusst, wie schnell eine bestimmte Presse, Politik und auch eine bestimmte Mentalität diesbezüglich mit (Vor-)Verurteilungen waren und sind, weil mir u.a. die äußerst fragwürdigen Kampagnen gegen Heiner Müller und Christa Wolf noch gut im Gedächtnis sind.
Gerade weil ich versuche, mich ernsthaft damit zu beschäftigen, habe ich mir nun noch einmal die 10 Jahre alte "Drucksache 13/10893" angesehen, in der eine inoffizielle Tätigkeit für das MfS ja als erwiesen festgestellt und detailliert dokumentiert wird.
Ich möchte Sie daher fragen, wie Sie denn zu dieser Drucksache stehen.
Mit besten Grüßen!
Rolf Schröder
Sehr geehrter Herr Schröder,
zu dieser Drucksache gab es eine Stellungnahme von mir, die eigentlich mit veröffentlicht worden sein müsste. Aus dieser Stellungnahme ersehen Sie, was ich von diesem Beschluss halte. Er ist falsch. Übrigens haben sowohl die Gerichte in Berlin als auch in Hamburg festgestellt, dass dieser Beschluss keinesfalls überzeugend ist, keine Beweise enthalte, zum Teil auch falsch ist. Auf jeden Fall haben die Gerichte auch nach diesem Beschluss entschieden, dass eine entsprechende Behauptung gegen mich eine üble Nachrede sei.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
Weitere Fragen an Gregor Gysi
Zunächst müsste eine Aufwertung der Löhne im Rentenrecht stattfinden, damit man endlich in Ost und West für die gleiche Arbeit auch die gleiche Rente bezieht.
Ich stimme Ihnen zu und wir widersprechen diesbezüglich auch regelmäßig im Bundestag und in den Ausschüssen.
Schwierig wird es für meine Partei bei der Europawahl und den drei anschließenden Landtagswahlen im Osten.
Die Pensionen für Frauen liegen durchschnittlich bei 60 Prozent, die von Männern durchschnittlich bei 70 Prozent. Insgesamt ergibt dies einen Durchschnitt von 66 Prozent.