Frage an Hansjörg Durz bezüglich Verkehr

Hansjörg Durz
Hansjörg Durz
CSU
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Frage von Karl-Georg V. •

Frage an Hansjörg Durz von Karl-Georg V. bezüglich Verkehr

Warum sollte ich ein E-Mobil oder einen Plug In Hybrid bevorzugen, wenn fast die Hälfte der Stromgewinnung über Kohlekraftwerke erzeugt wird, die weitaus mehr Abgase produzieren als der Pkw-Verkehr ?

Wenn ich mich über die Kosten einer Batterie beim Plug In informiere, bekomme ich die Auskunft, dass bis zu 12000.--Euro nach 5-6 Jahren fällig werden. Wer kauft dann noch diesen Gebrauchtwagen ?

Also ist mein nächster PKW ein Benziner !

Herzliche Grüsse

Karl-G. V.

Hansjörg Durz
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Vaith,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage auf meinem Profil bei abgeordnetenwatch.de. Die Ökologisierung des Straßenverkehrs ist ein erklärtes Ziel der Bundesregierung. Und auch weltweit gilt die Elektromobilität als ein Schlüssel zur klimafreundlichen Umgestaltung der Mobilität.
Fakt ist, dass der Betrieb von Elektrofahrzeugen insbesondere in Verbindung mit regenerativ erzeugtem Strom deutlich weniger CO2 erzeugt. Zusätzlich können Elektrofahrzeuge mit ihren Energiespeichern die Schwankungen von Wind- und Sonnenkraft künftig ausgleichen und so den Ausbau und die Marktintegration dieser unsteten Energiequellen unterstützen. Wie weit wir in Deutschland bei der Umstellung auf eine regenerative Stromerzeugung bereits sind, belegt die kürzlich veröffentliche Bilanz für das Jahr 2016: Die Erneuerbaren Energien haben ihren Beitrag zur Energieversorgung im Jahr 2016 weiter erhöht. Insgesamt wurden 379,6 Mrd. kWh Energie aus Erneuerbaren Energien erzeugt (31,7 Prozent des Bruttostromverbrauchs). Das entspricht einem Anstieg um 2,7 Prozent gegenüber 2015. Damit sind wir auf sehr gutem Wege, auf dem vorgesehenen Ausbaupfad das 2010 gesteckte Ausbau-Ziel von 50 % Ökostrom im Jahr 2030 auch zu erreichen.
Wichtig ist mir im Zusammenhang mit der Förderung des CO2-armen Verkehrs, dass diese technologieneutral erfolgt und der Umstieg auch weiterhin freiwillig erfolgen muss. Beidem wird die Bundesregierung gerecht. Neben Maßnahmen wie der Befreiung von der Kfz-Steuer sowie dem Aufbau einer entsprechenden Ladeinfrastruktur gewährt der Bund den so genannten Umweltbonus: Bis zu 600 Millionen Euro werden durch den Bund bereitgestellt, um mindestens 300.000 Elektrofahrzeuge bis 2019 zu bezuschussen. Die Automobilhersteller beteiligen sich in gleicher Höhe. Mit 4.000 Euro wird der Kauf rein elektrischer Fahrzeuge gefördert, 3.000 Euro können Käufer für Plug-In Hybrids erhalten. So liegt es am Kunden, ob er sich vorstellen kann, vom Verbrennungsmotor auf einen alternativen Antrieb zu wechseln. Diese Politik setzt sinnvollerweise Anreize aber keine Anordnungen.
Prognosen zum Wertverlust eines Autos sind naturgemäß von einer Vielzahl an Variablen abhängig. Mir bekannte Analysen zeigen aber, dass batterieelektrische Autos und Plug-In-Hybride weder einen höheren noch einen niedrigeren Wertverlust als konventionelle Fahrzeuge aufweisen. Fest steht für mich aber, dass wir in Zukunft eine Weiterentwicklung der Antriebsbatterie erleben werden, in deren Folge die Ladekapazitäten steigen und die Preise sinken werden. Wie sich das konkret auf den Wiederverkaufswert eines bestimmten Typs von Plug-In-Hydriden auswirken wird, vermag ich nicht zu prognostizieren.

Mit freundlichen Grüßen

Hansjörg Durz, MdB

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