Sehr geehrter Herr Wurm,
Sie haben vollkommen Recht mit Ihrer Behauptung, dass auf die großen Probleme - vor allem im wirtschaftspolitischen Bereich - mehr reagiert und weniger agiert wird. Die große Koalition in Berlin ist dafür ein aktuelles und trauriges Beispiel. Die großen Parteien CDU und SPD unterscheiden sich hier nur in einzelnen Punkten, aber nicht tendenziell. Die PDS betont die soziale Komponente stärker, hat aber kein tragfähiges wirtschaftliches Konzept, während die FDP die wirtschaftliche Komponente überbetont und dabei den Menschen zu vergessen scheint, für den doch eigentlich Politik gemacht wird. Bündnis 90/Die Grünen legen dagegen in allen Bereichen großen Wert auf Nachhaltigkeit und sehen z.B. keinen Gegensatz zwischen Ökologie und Ökonomie, der von anderen Parteien immer wieder zitiert wird. Jede Art des Wirtschaftens, die unsere Resourcen belastet, erschwert das Wirtschaften der künftigen Generationen und muss deswegen abgelehnt werden. Die großen Probleme auf dem Arbeitsmarkt gerade in MV lassen sich also nur durch nachhaltige Konzepte langfristig lösen. Die Bündnisgrünen setzen dabei ihre Schwerpunkte auf Investitionen in regenerative Energien, sanften Tourismus und vor allem Bildung - vom Kindergarten bis zur Hochschule. Nur durch gut ausgebildete Menschen können wir die wirtschaftlichen Probleme des Landes lösen. Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft und kommen direkt unseren Nachkommen zugute. Die Bündnisgrünen sind gegen Einsparungen im Bildungsbereich, nur weil die Haushaltslage es zu erfordern scheint. Hier ist eine mutige Politik gefordert, die den Blick in die Zukunft richtet.
Die großen Probleme, die Sie erwähnen, und deren Lösungen habe ich jetzt nur knapp umrissen. Ich bin aber gern bereit weitergehende Fragen zu einzelnen Themen zu beantworten.
Mit freundlichen Grüßen!
Hartmut Kuipers