Hallo Herr Wesely,
Ansiedlungsentscheidungen werden letztendlich ausschließlich von Unternehmerpersönlichkeiten allein getroffen. Sie sind in der Regel die Summe vieler Überlegungen. Eine wichtige Rolle spielen die sog. harten und weichen Standortfaktoren, persönliche Beziehungen und manchmal auch landsmannschaftliche Verbundenheiten. Die Politik kann dazu beitragen, dass die infrastrukturellen Voraussetzungen wie Verkehrsinfrastruktur, Fachkräfteangebot, Wohnqualität und kulturelles Umfeld die Region oder die Stadt für einen Investor attraktiv erscheinen lassen. Darüberhinaus ist die Wertschätzung, die einem Unternehmer durch die kommunalpolitischen Verantwortungsträger entgegen gebracht wird, von großer Bedeutung.
Als oberlausitzer Wirtschaftspolitiker ist es meine vornehmste Aufgabe für unserer Region als Wirtschaftsstandort zu werben. Das habe ich in der Vergangenheit getan, das werde ich in der Zukunft tun. Die Wahrscheinlichkeit, dass aus dem Werben für die Region eine konkrete Ansiedlung wird, ist relativ gering. Sie kann gesteigert werden, in dem sich möglichst viele Unternehmer, Wirtschaftsförderer, Politiker und Bürger an der positiven Darstellung der Oberlausitz beteiligen.
Die Ansiedlungen der letzten Jahre zeigen, dass es gelingen kann. Grundsätzlich gilt aber: Wirtschaftspolitik insbesondere Ansiedlungspolitk sind ein diskretes Geschäft und jeder Erfolg hat viele Väter - nur Misserfolge sind Waisen. Darum ist es wenig sinnvoll, sich in der Öffentlichkeit konkrete gelungene Ansiedlungen zuschreiben zu wollen. Ich bin dankbar, dass ich in den bisherigen Jahren meiner politischen Tätigkeit an einigen Ansiedlungen mitwirken durfte und werde mich auch in der Zukunft für die wirtschaftliche Stärkung der Oberlausitz einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Heinz Lehmann MdL