Frage an Horst Becker bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

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Horst Becker
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Frage von Elke K. •

Frage an Horst Becker von Elke K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Becker,

von ihrer Kollegin Linda Heitkamp erhielt ich den Tipp, mich an Sie zu wenden in Bezug auf Fragen zur DB-Bahnhofsverlegung von Altona nach Diebsteich und dem damit verbundenen Masterplan. (Vgl. Anfrage vom 15.1.2010: http://www.abgeordnetenwatch.de/linda_heitmann-131-19246--f244444.html#q244444). Ich bin Anwohnerin und von der Verlegung direkt betroffen und habe ein paar meiner vielfältigen Fragen dazu gesammelt:

1) Wie komme ich an konkrete Informationen zum Projekt (die über Hamburg.de hinausgehen)? Wo kann ich als Anwohnerin die Pläne einsehen?

2) Derzeit müsste nach den Zeitplänen des Baudirektors Walter (präsentiert im Planungsausschuss 3.2.2010) bereits ein städtebaulicher Wettbewerb zur Verlegung laufen. Was sind die Ausschreibungsbedingungen? Welche Büros beteiligen sich?

3) Ebenfalls laut Präsentation des Baudirektors zur "Mitte Altona" müsste im April/Mai die DB über die Verlegung entscheiden. Wie ist der Stand der Verhandlungen mit der DB?

4) Die steg Hamburg ist von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt beauftragt worden, eine Vorbereitende Untersuchungsmaßnahme nach §165 BauGB durchzuführen. Was für eine Bebauung ist geplant und sind Sozialwohnungen vorgesehen?

5) Welches Verkehrskonzept ist in Bezug auf die Entwicklung des Gebiets geplant? Stichwort Autobahnzubringer.

6) Letzte Frage: Warum werden die BürgerInnen nicht über die Pläne informiert und welche Beteiligungsverfahren sind hier vorgesehen?

Mit freundlichen Grüßen,
Elke Kleine

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Kleine,

die Verlegung des Fernbahnhofs und die Überplanung der Konversionsflächen am
Altonaer Bahnhof werden die vielleicht anspruchsvollste Aufgabe der
Hamburger Stadtentwicklung der nächsten Jahre darstellen. Die
GAL-Bürgerschaftsfraktion und die Fraktion der GAL-Altona messen einer
rechtzeitigen und umfangreichen Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen
hierbei große Bedeutung zu.

Über eine Weiterentwicklung der Entwurfsskizze des Siegerbüros ASTOC der
"Architekturolympiade" (wie im Altonaer Wochenblatt zu sehen gewesen) hinaus
gibt es zur Zeit noch keine weiteren Pläne. Der Prozess hat das Stadium von
Ideenskizzen noch nicht überschritten.
Der angekündigte Wettbewerb ist noch nicht ausgeschrieben, wird vermutlich
erst im Sommer stattfinden und dient dazu, ein städtebauliches Bild (keinen
Plan) für dieses Quartier zu finden - ohne Vorfestlegung für die zukünftige
Bebauung. Dies bedeutet, dass im weiteren Verlauf natürlich noch Änderungen
erfolgen können.
Wir wünschen uns gemeinsam mit der GAL in Altona eine zeitnahe
Informationsveranstaltung, deren Wünsche und Anregungen die Chance bekommen
sollen, in die Wettbewerbsausschreibung aufgenommen zu werden.

Die endgültige Entscheidung der DB über die Verlegung steht noch aus, wir
rechnen aber damit, dass sie bald erfolgen wird. Zur Zeit führt die Behörde
für Stadtentwicklung noch Verhandlungen mit den drei
Grundstückseigentümern - DB AG, Carlsberg Brauerei und Aurelis - über
Kostenbeteiligungen der nötigen Infrastruktur (Erschließung, Abwasser,
Ertüchtigung von Kreuzungen, etc.). Details über die Verhandlungen mit
nichtstädtischen Instanzen kann ich mangels Befugnis nicht veröffentlichen.

Umfang und Art der Bebauung steht nicht fest. Klar ist bisher, dass
vorrangig Wohnen - mit einem möglichst großen Anteil an gefördertem
Wohnungsbau, in einer Mischung mit Nahversorgung, nichtstörendem Gewerbe
(z.B. als Lärmschutz zwischen der Wohnbebauung und den Bahngleisen),
sozialer Infrastruktur und Frei- Grünflächen (in einer Größenordnung von ~
10ha) verwirklicht werden soll.
Die Ausgestaltung erfolgt während des Planungsprozesses. Die Verkehre sollen
dabei so wenig Raum einnehmen wie möglich. Ein Autobahnzubringer oder
vierspurige Straßenführungen sind dabei nicht angedacht.

Zu Ihrer letzten Frage: Es kann nicht über Pläne informiert werden, die noch
nicht existieren. Oft wird von BürgerInnenseite in Planungsverfahren der
Vorwurf erhoben, dass Pläne viel zu früh feststehen und die
Beteiligungsmöglichkeiten zu spät einsetzen. Eben dies wollen wir nun
vermeiden.

Mit freundlichen Grüßen
Horst Becker