Frage an Horst Friedrich bezüglich Umwelt

Portrait von Horst Friedrich
Horst Friedrich
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Horst Friedrich zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Sandra E. •

Frage an Horst Friedrich von Sandra E. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Friedrich,

die Bundesregierung macht sich stark für die Umwelt und das Weltklima. Durch das Einbringen von Abgasen in hohe Luftschichten wirkt sich der Flugverkehr besonders belastend auf die Atmosphäre aus. In welcher Art und Weise sollte auch der Luftverkehr seinen Beitrag zur Entlastung der Umwelt erbringen?

MdB können ja kostenlos das Flugzeug für die Reisen vom Wahlkreis nach Berlin nutzen. Machen Sie von dieser Möglichkeit auch Gebrauch oder nutzen Sie in den meisten Fällen die Bahn? Würden Sie sich für eine Initiative in Berlin stark machen, die für die Abgeordneten nur noch die Bahn als kostenfreies Verkehrsmittel vorsehen sollte?

Mit freundlichen Grüßen
Sandra Erdwein

Portrait von Horst Friedrich
Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Erdwein,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Es ist richtig, dass die Abgeordneten des Deutschen Bundestages im Rahmen Ihres Mandates die Kosten für Flugreisen vom Wahlkreis nach Berlin und umgekehrt erstattet bekommen. Für mich ist es aufgrund der ungünstigen Bahnverbindung von Bayreuth nach Berlin nur selten möglich die Bahn zu benutzen. Bei meiner Arbeit ist der Faktor Zeit sehr oft von entscheidender Bedeutung, so dass ich in den meisten Fällen das Flugzeug als Verkehrsmittel wählen muss, um meinen eng gestaffelten Terminplan einhalten zu können. Sicherlich ist die Bahn mittlerweile auf einigen Strecken konkurrenzfähig zum Flugzeug geworden, wenn es um die Reisezeit geht. Auf diesen Linien nutzen auch schon heute viele Abgeordnete die Bahn anstelle des Flugzeuges, z.B. von Berlin nach Hamburg.

Viele Orte in Deutschland werden aber auch in Zukunft erheblich langsamer von Berlin mit der Bahn als mit dem Flugzeug zu erreichen sein. Als Abgeordneter aus einer dezentralen Region habe ich meine Arbeit genauso effizient zu erledigen, wie ein Abgeordneter aus Hamburg oder Leipzig.

Von Bayreuth nach Nürnberg benötige ich mit der Bahn ca. ein Stunde. Der Flug nach Berlin dauert ca. 50 Min. Zuzüglich der Wege, welche ich im Rahmen meiner Reise zwischen den Verkehrsträgern zurückzulegen muss, benötige ich insgesamt ca. drei Stunden von Bayreuth zu meinem Arbeitsplatz in Berlin.

Mit der Bahn bin ich hingegen gute fünf Stunden unterwegs. Zuzüglich An- und Abfahrt zum und vom Bahnhof, benötige ich dann fast sechs, von Abendveranstaltungen deren spätes Ende gar keine Zugverbindung mehr bietet, ganz zu schweigen.

Nun zu Ihrer zweiten Frage, welche Anstrengungen die Luftfahrt unternimmt, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Es trifft zu, dass die Emissionen in großer Höhe durch Flugzeuge mit einem anderen Faktor gemessen werden müssen, als dies am Boden geschieht. Bisher ist in der Wissenschaft noch umstritten, ob die Emissionen mit dem Faktor zwei oder sogar mit dem Faktor vier gemessen werden müssen. Klar ist jedoch, dass sowohl die Luftfahrtindustrie (Flugzeughersteller, Triebwerkshersteller) als auch die Fluggesellschaften große Anstrengungen unternehmen, um die Effizienz moderner Flugzeuge zu steigern und die Umweltfreundlichkeit des Flugzeugs fort zu entwickeln. Die Luftfahrtbranche ist bereit ein Emissionshandelssystem zu akzeptieren, damit Luftfahrtgesellschaften mit modernen und umweltfreundlichen Flotten Geld sparen und ein Anreiz geschaffen wird, ältere und verbrauchsunfreundliche Flugzeuge auszumustern. Innerhalb dieser wichtigen Diskussion muss aber deutlich sein, dass unsere Gesellschaft einen Mobilitätsgrad erreicht hat, aus dem die Luftfahrt nicht mehr wegzudenken ist. Es ist unmöglich die Mobilität in unserer komplexen Welt zurückzufahren, ohne gravierende Nachteile zu erleiden. Deshalb besteht die Verpflichtung die bestehenden Möglichkeiten auszuschöpfen und Anreize zu schaffen, um die höchstmögliche Umweltfreundlichkeit der Luftfahrt zu erreichen.

Mit freundlichen Grüßen
Horst Friedrich, MdB