Frage an Ilse Ertl bezüglich Umwelt

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Frage von Christa S. •

Frage an Ilse Ertl von Christa S. bezüglich Umwelt

1. Deutschland liegt an dritter Stelle an Rüstungsexportländer, sind Sie für ein Verbot von Rüstungsexporten?

2. Lehnen Sie Bundeswehreinsätze ab?

3. Vor allem Schwangere und Kinder sind bei deutlich höher verstrahlten Nahrungsmittel empfindlich, korrigieren Sie die Nahrungsmittelgrenzwerte nach unten?

4. Fördern Sie Photovoltaik-Anlagen und die Dezentrale Energiespeicherung?

5. Sorgen Sie für eine angemessene Gesundheitsversorgung bei Bedürftigen?

6. Wie stehen Sie zu Frontex?

7. Werden Sie sich dafür einsetzen Atomwaffen abzubauen?

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FREIE WÄHLER

Sehr geehrte Frau Schmidt,

leider mussten Sie auf meine Antworten etwas warten. Wie Sie ja wissen bin ich berufstätig und habe daher etwas Zeit gebraucht um alle Fragen zu beantworten.

> 1. Deutschland liegt an dritter Stelle an Rüstungsexportländer, sind Sie
> für ein Verbot von Rüstungsexporten?

Als Parzifist liegt mir das Thema Krieg und damit auch Rüstung schwer im Magen. Einerseits finde ich es schon wichtig, dass man sich verteidigen kann, andererseits werden die gelieferten Waffen oft nicht zur Verteidigung sondern zum Angriff missbraucht. Gleichzeitig sind es oft arme Länder mit einer unterdrückten Bevölkerung deren Regierungen lieber Geld in Rüstung stecken, als ihr Volk zu ernähren. Ich denke daher, dass Deutschland nur für sich und seine Vertragspartner Rüstung produzieren sollte und diese nur zur Verteidigung eingesetzt werden dürfen. Keinesfalls in Kriesengebiete. Letztendlich sollte ein politisches Gremium entscheiden ob diese Waffenlieferung erfolgen kann und zwar zweimal, einmal bei Bestellung der Waffen und einmal bei Auslieferung. Atomwaffen sollen auf der ganzen Welt verboten sein.

2. Lehnen Sie Bundeswehreinsätze ab?

Nein, ich denke, so wie die Bundeswehr eingesetzt wird, im Verteidigungsfall, als Friedenstruppen der Vereinten Nationen, bei humanitären Einsätzen und bei Naturkatastrophen, ist das, für einen Parzifisten wie mich, akzeptabel.

3. Vor allem Schwangere und Kinder sind bei deutlich höher verstrahlten
Nahrungsmittel empfindlich, korrigieren Sie die Nahrungsmittelgrenzwerte
nach unten?

Die Verordnung (EG) Nr. 733/2008 gibt an, dass für Milch und Milcherzeugnisse sowie für Säuglingsnahrung eine Gesamtaktivität von Cäsium-134 und Cäsium-137 von 370 Becquerel pro Kilogramm nicht überschritten werden darf. Für alle anderen Nahrungsmittel liegt der Wert bei 600 Bq/kg. Die Verordnung bezieht sich hierbei auf Produkte aus Drittländern wie z. B. Japan. An diese Werte hält man sich jedoch auch bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus Deutschland. Ich empfehle Eltern auf Produkte aus Japan, für die nun ein höherer Grenzwert festgelegt wurde, sowie auf Pilze und Wildbret aus Deutschland und östlichen Staaten zu verzichten. Aufpassen muss man auch bei manchen Mineralwässern, da diese durch natürliche Strahlung im Boden (z.B. durch Radon) auch erhöhte Radioaktivität aufweisen können. Ich denke, dass man durchaus die Grenzwerte für Babynahrung weiter senken könnte. Bei Schwangeren wird die Sache schon komplizierter. Jedenfalls könnte man alle Produkte hinsichtlich ihrer Radioaktivität eindeutig deklarieren.

4. Fördern Sie Photovoltaik-Anlagen und die Dezentrale Energiespeicherung?

Den FREIEN WÄHLERN ist es ein Hauptanliegen, genau dieses zu tun. Unsere Vorstellung ist es, dass jeder Bürger sich autark mit Strom selbst versorgt, bzw. jede Gemeinde oder kleinere kommunale Einrichtungen ihren Strom selbst erzeugen. Dass es möglich ist zeigt uns das Beispiel Dorfen. Hier gelingt die Energiewende. Über 80 Prozent der Energie werden in Dorfen durch Sonne, Wind, Wasser und Biomasse gewonnen. Natürlich sehen auch wir, dass der Energiespeicherung noch Grenzen gesetzt sind. Hier gilt es die Forschung zu stützen, damit geeignete Speichermedien entwickelt werden können. Die Umwandlung von Strom in Gas, dass ins Gasnetz eingespeichert werden kann, ist eine brilliante Möglichkeit die erzeugte Energie nicht zu verlieren.

5. Sorgen Sie für eine angemessene Gesundheitsversorgung bei Bedürftigen?

Die FREIEN WÄHLER haben eine neues Gesundheitssystem entwickelt. Wir nennen es die "Soziale Gesundheitsversicherung". Anderen Orts habe ich dieses System schon ausführlich erklärt. Bei Umsetzung der Sozialen Gesundheitsversicherung ist jeder Versicherte wieder gut abgesichert. Eine Zweiklassen-Medizin wird es hier nicht geben.

6. Wie stehen Sie zu Frontex?

Mein Verhältnis zu Frontex ist gespalten. Der Schutz der Grenzen der EU-Mitgliedsstaaten enthält viele Aufgaben, die vor allen Dingen die Koordinierung der Sicherheitsbehörden der einzelnen Staaten bedeutet . Eine sehr wichtige ist Aufgabe ist es, die Flüchtlingsströme zu regulieren. Auf der anderen Seite möchte man natürlich helfen. Dass wir (Europäer) nicht allen Flüchtlingen helfen können, liegt für mich auf der Hand. So gilt es wieder einmal abzuwägen, was wir tun können, und dürfen dabei nicht aus den Augen lassen, dass wir selbst leistungsfähig bleiben müssen, sonst können wir niemandem mehr helfen. Die Flüchtlings- und Menschenrechte müssen immer gewahrt werden. Menschen die jahrzehntelang in Flüchtlingslagern hausen müssen, evtl. dort sogar schon geboren wurden und heute erwachsene Menschen sind, sind für mich auch keine Lösung. Eine gute Lösung des Problems wäre, wenn die Flüchtlinge in ihrem Land bleiben könnten, weil die Bedingungen sich geändert haben. Hierin sollte man sein diplomatisches Geschick und seine Energien setzen.

7. Werden Sie sich dafür einsetzen Atomwaffen abzubauen?

Auf jeden Fall.

Herzliche Grüße,
Ilse Ertl