Unterstützen Sie die Bemühungen des Fördervereins Berliner Schloss zur historischen Umgebungsgestaltung (Neptunbrunnen, Rossbändiger)?

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Imke Elliesen-Kliefoth
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Frage von Hartmut S. •

Unterstützen Sie die Bemühungen des Fördervereins Berliner Schloss zur historischen Umgebungsgestaltung (Neptunbrunnen, Rossbändiger)?

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Sehr geehrter Herr Schnitzspahn,

Der jetzige Standort des Neptunbrunnens auf der Freifläche unter dem Fernsehturm bzw. dem Rathausforum entspricht den „Bürgerleitlinien für die Berliner Mitte“, die am 09.06.20216 von allen Fraktionen des Abgeordnetenhauses beschlossen wurden. Innerhalb des Beteiligungsprozesses, der zu den Bürgerleitlinien führte und an dem sehr viele Menschen teilgenommen haben, befürwortete nur eine kleinere Minderheit den Umzug des Brunnens vor das Humboldtforum. Zudem steht der Brunnen an seinem jetzigen Standort unter Denkmalschutz und sein Standort war eine der Vorgaben des gerade abgeschlossenen Gestaltungswettbewerbs zum Rathaus- und Marx-Engels-Forum. Der Siegerentwurf dieses Wettbewerbs belässt dementsprechend den Neptunbrunnen an seinem Standort.

Ich bin der Meinung, dass das Ergebnis eines umfangreichen Bürger:innen-Beteiligungsprozesses und ein Beschluss des Abgeordnetenhauses akzeptiert werden sollte und bin gegen eine Versetzung des Brunnens an den südlichen Schlossplatz.

Diese Umsetzung wäre zum einen kostenintensiv, der gerade erst neugestaltete südliche Schlossplatz müsste erneut umgestaltet werden, aufwendige Tiefbaumaßnahmen wären notwendig, da sich an dem von Ihnen präferierten Ort ein unterirdischer Fernwärmeknoten und Versorgungsleitungen befinden, die Funktionalität des Humboldtforums würde eingeschränkt, da an dieser Stelle diverse notwendige Parkplätze bereitgestellt werden (Feuerwehr, Behindertenparkplätze) und zum anderen ist der Neptunbrunnen an seinem jetzigen, langjährigen Standort eine beliebte Attraktivität für Berliner:innen und Besucher:innen und Teil der Erinnerung vieler Bürger:innen.

Ähnlich verhält es sich mit den Rossebändigern: Die beiden Plastiken standen ursprünglich an der Nordseite des Berliner Schlosses. Sie wurden aber 1945 in den Kleistpark, vor den Sitz des damaligen alliierten Kontrollrates versetzt, wo sie die Bedeutung dieser Institution unterstreichen sollten. Heute sind sie Bestandteil des denkmalgeschützten Kleistparks, ihre Versetzung wird vom Landesdenkmalamt abgelehnt. Diese Haltung des Landesdenkmalamtes unterstütze ich.