Frage an Ingbert Liebing bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Ingbert Liebing
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Frage von Norman H. •

Frage an Ingbert Liebing von Norman H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Liebing

Erstmal möchte ich mich bei Ihnen für Ihre Antwort bedanken, obgleich ich mir eine etwas detailreichere Antwort erwünscht hätte.
Die Forderung nach der Novellierung des RettAssG ist allen bekannt und es ist auch allen bekannt, dass man zu keiner Einigung findet.
Zum Thema „Überangebot an ausgebildeten Rettungsassistenten“:
Erstmal wäre es logischer Weise auch für mich wünschenswert das die Politik regulierend eingreift.
Vielmehr wäre es aber auch für all jene wünschenswert die 5000-8000 Euro für eine halbe Ausbildung zahlen (bis zur staatlichen, wohlgemerkt staatlichen, Prüfung), die aber nach bestandener staatlicher Prüfung aufgrund mangelnder Stellen nicht Ihr Anerkennungsjahr ableisten können oder auch im Anschluss des Anerkennungsjahres keine Stelle aufgrund des Überangebotes finden können.
Sie sagen, die Regierung habe keine Möglichkeit der Regulation?
Ist die Regierung nicht darauf bedacht die Arbeitslosenstatistik zu verbessern und somit das Wohlbefinden aller zu erhöhen? Ist die Regierung, als parlamentarische Demokratie, nicht darauf bedacht, den kapitalistisch anmutenden Trieben unserer Gesellschaft entgegen zu wirken? Soll heißen das sich die privaten Schulen eine schöne goldene Nase mit einer angebotenen halben Ausbildung, zu Lasten der Lernwilligen, verdienen. Klar, jeder ist seines Glückes Schmied und wer auf eine solche Ausbildung eingeht mag selbst schuld sein. Sollte die Politik aber diese Auffassung teilen, beschreibt Sie damit nur Ihr Desinteresse an einer Regulierung, denn letztlich sind es ja auch Steuergelder, die durch private Schulen erwirtschaftet werden.
Sollten eine staatliche Regulierung und somit auch die Forderung nach Menschlichkeit, aber auch vor allem nach Wirtschaftlichkeit nicht im Interesse aller sein?
Welchen Sinn oder welche Wirtschaftlichkeit sehen Sie in einer absolvierten Ausbildung, die dann doch bei Hartz IV landet?

Mit freundlichen Grüßen
Norman Hämmerle

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Hämmerle,

vielen Dank für Ihre erneute Mail zum Thema RettAssG.

Es tut mir leid, dass meine Antwort für Sie offensichtlich unbefriedigend war. Gerne antworte ich Ihnen erneut, denn ich kann Ihre Frustration bezüglich Ihres Traumberufes gut verstehen, bitte allerdings um Verständnis dafür, dass selbst "die Politik" nicht für alle Probleme dieser Gesellschaft eine Patentlösung anbieten kann. Glauben Sie mir, wir Politiker versuchen bestmöglichst zu arbeiten, aber es ist nun mal eine Lebensrealität, dass es nicht immer so läuft wie "man" sich das vorstellt. Es gibt leider viele Menschen, die nicht in ihrem Traumberuf arbeiten können.

Nehmen Sie nur die problematische Situation der Lehrer: es gibt Jahrgänge, in denen sich sehr viele junge Menschen zu einer Ausbildung zum Lehrer anmelden, in der Hoffnung, später einen sicheren Job zu haben. Wenn sie dann allerdings nach Jahren der Ausbildung fertig sind, gibt es bedingt durch viele verschiedene Faktoren auf einmal zu wenig freie Stellen. Die Politik kann hier leider nicht immer korrigierend einwirken, da kein Mensch wirklich gesicherte Prognosen über die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt treffen kann. In Systemen der Planwirtschaft gab es Jobgarantien, nur leider hat sich dieses System als nicht effektiv erwiesen. Unser heutiges System der sozialen Marktwirtschaft schafft Anreize, international hat sich die soziale Marktwirtschaft als das System bewährt, welches soziale Gerechtigkeit und Wettbewerb miteinander in Einklag bringt. Es liegt aber an jedem selbst, mit Flexibilität und Kreativität das Beste aus seiner persönlichen Lebenssituation zu machen.

Mit freundlichen Grüßen

Ingbert Liebing, MdB