Frage an Joachim Bischoff bezüglich Umwelt

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Joachim Bischoff
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Frage von Walter W. •

Frage an Joachim Bischoff von Walter W. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Bischoff,

viele Hamburger Bürger sind empört, daß der Senat nach langem zögern den Bau eines Kohlekraftwerks zustimmt,obwohl sich inzwischen herum gesprochen hat wie umweltschädlich diese Technik trotz moderner Bauweise ist.
Obwohl es saubere Lösungen gibt, ist meiner Meinung nach dem Konzern Vattenfall nur der Gewinn wichtig,die Umweltverschmutzung scheint nicht wichtig zu sein.
Mit Ganzseitigen Anzeigen in der Presse, versucht Vattenfall die Bürger davon zu überzeugen wie toll und gut Sie sind! Alles Augenwischerei !!!
Mich würde sehr Ihre persönliche Meinung und natürlich auch die Meinung der Partei interessieren.

Es grüßt Sie sehr freundlich Walter Wilkens

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Antwort von
DIE LINKE

Lieber Walter Wilken,

die Entscheidung von Vattenfall und des Hamburger CDU-Senats, in Moorburg ein großes Kohlekraftwerk zu errichten, ist nicht nur energie- und klimapolitisch eine Katastrophe, sondern wird auch die Lebensbedingungen vieler Hamburger Bürgerinnen und Bürger (Feinstaub) massiv belasten. „Verkauft“ wird dieses Kraftwerk mit einer Steinzeittechnologie mit Hinweisen auf millionenschwere Aufwendungen zur Sicherung der ökologischen Verträglichkeit. Worum geht es dabei? Um eine unerwünschte Erwärmung der Elbe zu verhindern, will Vattenfall Europe zusätzlich eine Laufwasserkühlung einbauen.

Durch eine zusätzliche Fernwärmeleitung über Veddel und Wilhelmsburg nach Harburg soll die Kraft-Wärme-Kopplung gesteigert werden. Vattenfall will eine Anlage zur Abscheidung des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) ab 2013 zu bauen.

Diese so genannten Verbesserungen sind im Detail selbst technologisch äußerst fragwürdig und können die Errichtung eines solches MEGA-Kraftwerkes niemals begründen. Eine ausführliche Begründung der Gegenargumente finden Sie in der einer Studie des BUND aus dem November 2007, die ich Ihnen zur Lektüre empfehlen kann. Dort ist auch eine Alternative für die Energiepolitik in Hamburg entwickelt. Über Investitionen in Einsparpotentiale zur Verringerung des Stromverbrauchs, den Einsatz erneuerbarer Energien und die Nutzung von Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen könnte Hamburg einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz und zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung leisten. Hamburg hat für eine solchen Politikwechsel die finanziellen Ressourcen. Bei entsprechendem politischen Willen könnte auch die Privatisierung der kommunalen Energieversorger und -produzenten (HEW etc.) rückgängig gemacht werden. Abschließend: Ich hoffe, dass es uns in Hamburg – wie an anderen Orten Republik – noch gelingt, die Errichtung des Kohlekraftwerks zu stoppen.

Mit freundlichem Gruß
Joachim Bischoff