Frage an Joachim Poß von Loni W. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Poss,
wie stehen Sie zum Genozid an den Armeniern? Haben Sie Angst vor dem Wort Völkermord?
Loni Wittulsky
Sehr geehrte Frau Wittulsky,
ich bin dafür, dass man mit diesem Thema sachgerecht und historisch korrekt umgeht. Die planmäßige Vertreibung und Vernichtung von über einer Million ethnischer Armenier durch das damalige jungtürkische Regime markiert einen tiefen Einschnitt in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Deswegen hat der Deutsche Bundestag hierzu in seinem Antrag festgestellt, dass dieses Schicksal „[..] beispielhaft für die Geschichte der Massenvernichtungen, der ethnischen Säuberungen, der Vertreibungen, ja der Völkermorde, von denen das 20. Jahrhundert auf so schreckliche Weise gezeichnet ist“ steht.
Heute geht es vor allem darum, das Verhältnis zwischen Türken und Armeniern deutlich zu verbessern. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass der stagnierende Prozess der historischen Aufarbeitung zwischen der Türkei und Armenien wieder in Gang kommt und dadurch eine Annäherung, Versöhnung und Verzeihen zwischen beiden Völkern erreicht werden kann. Dies liegt nicht nur im Interesse der Menschen beider Länder, sondern darüber hinaus auch im europäischen Interesse.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Poß
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