Frage an Jörg van Essen bezüglich Wirtschaft

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Jörg van Essen
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Frage von Sonja M. •

Frage an Jörg van Essen von Sonja M. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Jörg van Essen,

im Kreise unserer sehr gäubigen Familie kam das Thema Entstehungsgeschichte der USA auf. Ich möchte Sie da nicht ausschweifend langweilen. Wissenswert ist für mich nur dieser Fragenbereich:

Sind und waren die USA überhaupt jemals von allein auf ihren Kontinent bezogen wirtschaftlich (über)lebensfähig? Was ich nicht durch irgendwelche LINKS beweisen muß ist doch die Tatsache, daß die Vereinten Staaten einen enormen Energiehunger haben und eine teure Kriegsmaschinerie am Laufen halten müssen, wo auch der eine oder andere Materialverbrauch zwingend erforderlich ist. Durch Zerstörung schaft man Arbeit. Unchristlich ist aber in jedem Fall der Mord an lebenden Personen, ob schuldig oder nicht. Mord ist Mord, auch staatlich abgesegnet, was schon pervers genug ist. Diese Weltmacht ist ja auch in etlichen Scharmützeln und Todeskriegen involviert. Dazu brauche ich auch keinen LINK anführen, das ist eine absolute Tatsache.

Seltsamerweise sind die USA kriegstechnisch gesehen immer da, wo es etwas zu holen gibt. Ich reflektiere da jetzt auf den IRAK, den IRAN und Afghanistan mit enormen Bodenschätzen.

Damit ich die Moderatoren von Abgeordnetenwatch nicht moderatorenkodexmäßig an die Grenze treibe, hätte ich meine Fragen gern beantwortet, obwohl mir etliches noch zu dem Thema USA unklar ist, wie die Bezahlung der der TWIN TOWERS plus Gebäude 7 Versicherungsleistung durch welche Versicherungsgruppe etc. und möchte zudem wissen, ob Ihnen eine regionale Alternative zu abgeordnetenwatch bekannt ist, denn interessant für Hamm ist primär die Hammer Abgeordnetenwelt wenn ich hier umschaue. Womit ich die Arbeit von ABG. nicht abstufen möchte.

Freundliche Grüße aus Hamm Rhynern

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Müller-Krautwurst!

Vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich freue mich, dass Sie aus einer gläubigen Familie stammen. Auch ich bin ein gläubiger und praktizierender Christ.

Erlauben Sie mir, Ihre Fragen zu den USA nur kursorisch zu beantworten, zumal mir Ihre Andeutungen zu den Twin Towers etwas kryptisch erscheinen.

Vorweg: Die in Ihrer Zuschrift mitschwingende Generalkritik an den Vereinigten Staaten von Amerika teile ich nicht; zumal der im Mittelpunkt Ihrer E-Mail angesprochene Energiebedarf eine - globale! - Herausforderung für alle Staaten darstellt. Zur Vermeidung von Missverständnissen ist mir auch eines wichtig: Es steht für mich außer jedem Zweifel, dass Deutschland weiterhin eng an der Seite der USA steht.

Gleichzeitig ist es legitim, außenpolitische Vorgänge auch zu hinterfragen: Sechs Jahre lang haben die Anschläge vom 11. September 2001 den Gang der Weltpolitik bestimmt. Die Fixierung auf diese Bezugsgröße reicht heute nicht mehr aus. Im Deutschlandprogramm der FDP-Bundestagsfraktion haben wir festgehalten: Die Konzentration auf den so genannten „Kampf gegen den Terror“ führt uns nicht mehr weiter. Im Gegenteil hat sie zu manchem Irrweg geführt, wie der Krieg im Irak, Guantanamo Bay und die Polarisierung gegen die aufgeklärten Staaten westlicher Prägung in weiten Teilen der islamischen Welt zeigen. Es ist eine arrogante und zugleich gefährliche Illusion zu glauben, dass möglichst viel Kontrolle sowie polizeiliche und militärische Maßnahmen alleine Frieden und Sicherheit in dieser Welt bringen können. Der Ansehensverlust, den die westlichen Staaten in weiten Teilen der Welt erlitten haben, ist gewaltig. Bei aller Notwendigkeit von Anti-Terrormaßnahmen muss sich Außenpolitik heute mehr denn je einsetzen für mehr Vertrauen, einen intensiven und differenzierten kulturellen Dialog und eine Verrechtlichung der internationalen Beziehungen.

Zu den größten Gefahren für unsere Zukunft gehören die atomare Aufrüstung und die unkontrollierte Weitergabe von Massenvernichtungswaffen, aber ebenso auch die weltweite konventionelle Wiederaufrüstung. Wir brauchen neue Initiativen für eine effektive globale Abrüstungs- und Rüstungskontrollpolitik.

Eines ist mir besonders wichtig: Deutschland muss stärker als bisher seine werte- und interessengeleitete Außenpolitik definieren. Eine klare Leitschnur macht uns nach außen verlässlich und für den Wähler vorhersehbar.

Zu Ihrer Frage zu den regionalen Diskussionsforen: In der Tat gibt es auch regionale Diskussionsforen, wie zum Beispiel das des Westfälischen Anzeigers:
http://forum.wa-online.de/

Als treuer Leser des WA besuche ich auch dieses Forum häufig. Ich finde aber das dort - zu recht - der Fokus auf lokalen Themen liegt. Ich stehe für Fragen via Abgeordnetenwatch gerne zur Verfügung. Dieses Forum hat bei bundes- oder weltpolitischen Themen den Vorteil, dass es deutschlandweit genutzt wird und so viele Menschen sowohl von den Fragen wie auch den Antworten partizipieren können.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg van Essen, MdB,
Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion